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Wiedehopf (Foto: Herwig Winter)

Der Wiedehopf (Upupa epops) ist etwa so groß wie eine Amsel, wirkt aber nicht zuletzt dank der aufrichtbaren Federhaube auf dem Kopf deutlich größer. Seine Körperfarbe ist rotbraun bis orange. Durch sein schwarz-weiß gebändertes Flügel- und Schwanzgefieder ist er vor allem bei seinem schmetterlingshaft anmutenden Flug sehr auffällig. Dennoch bekommen ihn nur wenige Menschen je zu Gesicht, denn zum einen ist er sehr selten geworden und in vielen ehemaligen Verbreitungsgebieten ausgestorben, zum anderen besitzt er eine eher heimliche Lebensweise. Bei der Nahrungssuche bewegt er sich in der niedrigen Vegetation auf dem und beim Flug meist dicht über dem Boden und möglichst zwischen Baumstämmen hindurch statt über Bäume hinweg.

Wiedehopf verfüttert einen Maikäfer (Foto: Herwig Winter) Wiedehopf mit aufgerichteter Federhaube verfüttert einen Maikäfer (Foto: Herwig Winter)

Als Sänger langweilig

Der Gesang des Männchens besteht aus drei bis fünf dumpfen Lauten, die sich wie aus einer Rohrflöte stammend anhören, was ihm den wissenschaftlichen Namen „Upupa“ eingebracht hat. Möglicherweise ist auch der deutsche Name abgeleitet aus einer althochdeutschen Lautmalerei. Die in der Balzzeit von Sonnenauf- bis -untergang ständig zu hörenden Rufe werden meist von einer erhöhten Position aus vorgetragen, wobei der Vogel oft im Geäst der Baumkronen versteckt ist. Ähnlich wie der Kuckuck ist er leichter zu hören als zu sehen. 

Könnte auch Stinkvogel heißen

Wiedehopf-Jungvogel (Foto: Herwig Winter) Wiedehopf-Jungvogel (Foto: Herwig Winter)

Vor allem die Weibchen, aber auch die Jungvögel produzieren in ihrer Bürzeldrüse ein übel riechendes Sekret, das wohl bei Gefahr verstärkt ausgeschieden wird, weshalb aus den Bruthöhlen immer ein strenger Geruch entweicht. Die Bruthöhlen können Baum- und alte Spechthöhlen sein, aber auch Steinhaufen oder Mauerritzen. Ende April bis Anfang Mai legt das Weibchen fünf bis sieben Eier, die etwa zwei bis drei Wochen lang bebrütet werden. Die Jungenaufzucht dauert dann noch einmal gut vier Wochen, so dass die in Deutschland brütenden Wiedehopfe in der Regel keine Zweitbrut mehr schaffen können.

Hohe Ansprüche an Nahrung und Umgebung

Der Wiedehopf kann als Nahrungsspezialist betrachtet werden. Sein langgebogener Pinzettenschnabel ist bestens geeignet, im lockeren Untergrund verborgene Großinsekten beziehungsweise deren Larven aufzustöbern und zu packen. Zur bevorzugten Beute gehören Engerlinge, Maulwurfsgrillen und Heuschrecken. Solche Nahrung findet sich bevorzugt in nur locker mit Bäumen bestandener, wärmeexponierter und trockener Umgebung, die gekennzeichnet ist durch spärliche Vegetation.

Wein- und Obstbaugebiete sind die ursprünglichen Lebensräume des Wiedehopfs in Deutschland. Vor allem der Verlust extensiv genutzter Areale und der immer stärkere Einsatz von Pestiziden haben dazu geführt, dass der Wiedehopf mittlerweile in der Kategorie „stark gefährdet“ der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland aufgeführt ist. 

Wiedehopf beim Füttern (Foto: Herwig Winter) Wiedehopf beim Füttern (Foto: Herwig Winter)

Nur kurzer Sommergast

Nur in der Zeit von Mitte März bis maximal Mitte August kann man den Wiedehopf in Deutschland antreffen. Die kalte Jahreszeit verbringt er in Afrika in der Savanne südlich der Sahara. Beim Zug durch südeuropäische und nordafrikanische Länder ist er der zunehmenden Gefahr ausgesetzt, in den oft kilometerlang gespannten Netzen von Vogelfängern zu landen. 

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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