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Haselmaus im Winterschlaf

Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius) ist keine Maus, sondern sie gehört zu den Bilchen. Damit ist sie eine nahe Verwandte des allseits bekannten Siebenschläfers, dem sie in Körperform und Lebensweise sehr ähnlich ist. Sie bringt es auch auf bis zu sieben Monate Winterschlaf, wobei sie von den Fettreserven zehrt, die sie sich vor allem im Spätsommer und Herbst anfrisst. Dabei wird ihr normales Körpergewicht von 15 bis 40 Gramm mehr als verdoppelt. 

Haselmaus im Winterschlaf (Foto: Herwig Winter) Haselmaus im Winterschlaf (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Von dem im Spätsommer und Herbst angefressenen Fettreserven kann sie den ganzen Winter über zehren, da sie ihren Stoffwechsel wie bei allen Winterschläfern üblich stark absenkt. Ihre Körpertemperatur beträgt dann nur zwischen 5 und 10 Grad Celsius, ihr Herzschlag pro Minute liegt in der gleichen Größenordnung und die Atmung ist auf zwei bis drei Atemzüge pro Minute reduziert.  

Dämmerungs- und nachtaktiver Nussknacker

Haselmaus (Foto: Herwig Winter) Haselmaus (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Ihre großen Augen und ihre langen Schnurrhaare kennzeichnen die Haselmaus als dämmerungs- und nachtaktives Tier, so dass man sie nur selten zu Gesicht bekommt.

Wenn man die Winzlinge, die deutlich kleiner sind als eine Hausmaus, dann doch einmal behände in den Zweigen eines Baumes herumturnen sieht, denkt man nicht zuletzt wegen des buschigen Schwanzes und des gelb- bis rotbraunen Fells unwillkürlich an ein viel zu klein geratenes Eichhörnchen. Die Ernährung ist durchaus vergleichbar.

Auch Haselmäuse lieben, wie der Name schon verrät, Haselnüsse, deren harte Schale ihnen als Nagetieren keine Probleme bereitet. Doch auch die Samen anderer Bäume und Sträucher ebenso wie Beeren und Früchte aller Art stehen auf ihrem fast ausschließlich vegetarisch bestimmten Speiseplan. 

Sehr versteckte Lebensweise

Den Tag verschlafen die Tiere in kugelförmigen Nestern aus Gras und Moos mit seitlichem Eingang, die im dichten Gestrüpp einen halben bis zwei Meter über dem Boden angelegt werden. Dort werden auch bis zu zweimal pro Jahr drei bis fünf Junge geboren. Manchmal benutzen Haselmäuse zu diesem Zweck auch Baumhöhlen oder Vogelnistkästen. Ihr Lebensraum ist demzufolge unterholzreicher Wald und Waldrandbereich mit dornigen Sträuchern und Büschen.

Feinde, die der Haselmaus nachstellen, gibt es viele. Alle nachtaktiven Beutegreifer haben sie im Fadenkreuz. Waldkauz, Waldohreule und Marder sind hinter ihr her und tagsüber muss sie auch Wiesel fürchten, die ihr Nest entdecken. Doch mit ihrer konstanten Vermehrungsrate mit bis zu zehn Nachkommen pro Jahr gleicht die Haselmaus diese Verluste aus, ganz im Gegensatz zu Lebensraumverlusten, die Menschen ihr zufügen. Doch ist ihre Verbreitung und Häufigkeit bislang in Hessen nicht zuletzt aufgrund ihrer sehr versteckten Lebensweise nur sehr unzureichend erfasst, so dass niemand genau sagen kann, ob man ihren Bestand als gefährdet betrachten muss. 

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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