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Abendpfauenauge bei der Paarung

Das Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata) gehört der Familie der Schwärmer an und ist dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb man es, obwohl weit verbreitet, nur selten zu Gesicht bekommt. Im Flug kann man zudem die Flügelfärbung aufgrund der hohen Schlagfrequenz nicht wahrnehmen. Deshalb fallen die augenförmigen Flecken auf den Hinterflügeln dem Betrachter, an dem der Falter noch dazu bei schlechtem Licht vorbeifliegt, praktisch nicht auf.

Abendpfauenauge in Schreck­stellung (Foto: Herwig Winter) Abendpfauenauge in Schreck­stellung (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Wenn die Tarnung auffliegt, hilft das Täuschungsmanöver

Tagsüber sitzen die Falter an Bäumen, haben die Vorderflügel über die Hinterflügel gelegt und sind von der Rinde kaum zu unterscheiden. Werden sie doch einmal von einem Fressfeind entdeckt und mit einem Schnabelhieb traktiert, klappen sie reflexartig die Flügel auseinander. Der Angreifer ist nun plötzlich mit einem Gesicht konfrontiert; er blickt scheinbar einem Tier, das mindestens Eulengröße hat (der Körper des Falters kann zudem leicht mit dem krummen Schnabel einer Eule verwechselt werden), direkt in die Augen. Es lässt sich leicht vorstellen, was beispielsweise eine Amsel da für einen Schreck bekommt… 

Zeitlebens keine Nahrungsaufnahme

Abendpfauenauge in Tarnstellung (Foto: Herwig Winter) Abendpfauenauge in Tarnstellung (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Mit 7 bis 8 cm Flügelspannweite übertrifft das Abendpfauenauge deutlich die Spannweite seines allseits bekannten Pendants. Das Tagpfauenauge hat nämlich nur eine Spannweite von 5 bis 6 cm und auch einen wesentlich schlankeren Körper. Doch der dicke und plump wirkende Körper des Abendpfauenauges ist wichtig, denn einmal aus der Puppe geschlüpft nimmt das Tier keine Nahrung mehr zu sich. Es muss also zeit seines Lebens, das allerdings nur einige Wochen dauert, mit den Nahrungsvorräten auskommen, die die Raupe bereits gebildet hat. Das ist wohl auch der Grund, weshalb die Raupe bis zu ihrer Verpuppung zu einem ziemlich stattlichen, Fingerdicke erreichenden Tier heranwächst, indem sie Unmengen von Blättern mit Vorliebe von Weiden und Pappeln in sich hineinfrisst. 

Partnerfindung per Duftspur

Abendpfauenauge bei der Paarung (Foto: Herwig Winter) Abendpfauenauge bei der Paarung (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Der in unseren Breiten meist im Mai aus der Puppe schlüpfende Falter hat dann nur noch die Aufgabe der Fortpflanzung. Die Weibchen senden Duftstoffe aus, die Männchen folgen dieser Duftspur, wobei das Riechorgan zu ganz außerordentlichen Leistungen in der Lage ist. Mit den Konzentrationen von Duftstoffen in der Luft, die einem Faltermännchen ausreichen um sein Weibchen finden, hätte selbst die modernste durch Menschen entwickelte Nachweistechnik wie beispielsweise ein Gaschromatograph Probleme. 

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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