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Star im Prachtkleid an der Bruthöhle (Foto: Herwig Winter)

Der Star (Sturnus vulgaris) kommt, wie es sich für einen Star gehört, in glanzvoller Erscheinung daher, jedenfalls was sein Gefieder betrifft. Nur auf den ersten und oberflächlichen Blick ist es schwarz. Im direkten Sonnenlicht dagegen glänzen die Federn metallisch von purpurrot über blau bis grün. Im Prachtkleid während der Balz- und Fortpflanzungszeit ist der Schnabel gelb, im Schlichtkleid eher schwärzlich, und die Federn besitzen weiße bis beigefarbene Spitzen, was dem fast amselgroßen Vogel das Aussehen eines Perlhuhns verleiht. 

Plagiator beim Gesang

Star im Prachtkleid an der Bruthöhle (Foto: Herwig Winter) Star im Prachtkleid an der Bruthöhle (Foto: Herwig Winter)

Der Gesang des Stars, der ausgesprochen lang anhält, besteht aus Pfeiftönen, Zisch- und Rätschlauten und wird immer wieder angereichert mit Imitationen von Vogel- und anderen Tierstimmen oder technischen Geräten. Die Wiedergabe dieser Imitationen klingt teilweise derart echt, dass wohl schon manch ein Zeitgenosse unwillkürlich zu seinem scheinbar klingelnden Handy greifen wollte. Auch beim Singen gebärt er sich als echter Star, indem er seine Stimme immer von einer exponierten Stelle aus unter heftigem Flügelschlagen mit gesträubten Federn ertönen lässt.

Synchronbrüter

Stare leben in offenen Landschaften mit Baum- und Strauchbewuchs, in Gärten und Parks. Geschlossene Wälder meiden sie ebenso wie große, leergeräumte Agrarflächen. Ein Großteil der Starenpopulation in Deutschland beginnt zwischen Mitte und Ende April mit der Brut. Das Nest aus Halmen aller Art, Tierhaaren und Federn wird in verlassenen Spechthöhlen, aber auch in Hohlräumen an Gebäuden oder in Nistkästen angelegt. Aus den vier bis acht bläulich-grünen Eiern schlüpfen nach etwa zwei Wochen die Jungen, die mit Insekten, Würmern und kleinen Schnecken gefüttert und nach rund drei Wochen flügge werden.

Leben und Fliegen im Schwarm schützt

Da fast alle Stare im gleichen Zeitraum flügge werden, weicht die Zeit des territorialen Lebens als Brutpaar mit Jungen rasch dem Leben im Schwarm. Bei Angriffen von Feinden aus der Luft wie Baum- und Wanderfalke oder Habicht und Sperber bietet der eng zusammenrückende Schwarm guten Schutz, denn der Angreifer kann sich kaum auf ein einzelnes Tier konzentrieren. Ab Ende Mai sieht man Stare meist in kleinen Schwärmen, die nachts am Schlafplatz aber schnell auch auf die Größenordnung einiger zigtausend Exemplare anwachsen können.

Star im Schlichtkleid im Winter (Foto: Herwig Winter) Star im Schlichtkleid im Winter (Foto: Herwig Winter)

Des einen Freud, des anderen Leid

Wenn die Früchte reifen, werden aus Insektenfressern, die sich der Gunst von Gartenfreunden als Helfer gegen Schädlinge erfreuten, nun selbst Schädlinge in Kirschanbaugebieten und Weinbergen. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts hat man deshalb versucht, Stare aktiv und mit teilweise brachialen Methoden wie Kontaktgiften zu bekämpfen. Doch weder damit noch mit Vergrämungsaktionen wie Böllern oder Warnrufen aus dem Lautsprecher konnten nennenswerte Erfolge erzielt werden, so dass man mittlerweile dazu über geht, Kirschbäume und Weinreben mit Netzen zu überspannen. 

Überall häufig und allgegenwärtig

Stare sind in Europa vom Nordkap bis zum Mittelmeer überall häufig und ganzjährig zu beobachten, wobei lediglich die in Nordskandinavien liegenden Verbreitungsgebiete im Winter verlassen werden. Stare sind Teilzieher, die den widrigen Witterungsbedingungen nach Süden ausweichen, wobei die in Deutschland brütenden Populationen meist im Mittelmeerraum, die skandinavischen Populationen dagegen in Deutschland überwintern. 

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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