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Den Furchtsamen ein Gräuel: Die Kreuzspinne

In weniger als einer Stunde bauen die Kreuzspinnen ihre bis zu einem Meter im Durchmesser großen Radnetze am Waldrand, in Hecken und natürlich auch in die Sträucher unserer Gärten. In Deutschland sind rund 50 verschiedene Kreuzspinnenarten heimisch, zwei häufigere Vertreterinnen sind die Marmorierte Kreuzspinne (Araneus marmoreus) und die Gemeine Kreuzspinne (Araneus diadematus). Zugegeben, sie sehen gefährlich aus und das weiße Kreuz auf ihrem dunklen, dicken Hinterleib mag furchtsamen und abergläubischen Menschen Schrecken einjagen, aber sie sind allesamt für Menschen absolut harmlos. 

Marmorierte Kreuzspinne mit Netz (Foto: Herwig Winter) Marmorierte Kreuzspinne mit Netz (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Ihre Kieferklauen sind geeignet, um Insekten lähmendes Gift und Verdauungssäfte zu injizieren, denn Spinnen können ihre Beute nicht zerkauen oder zerreißen, sie müssen sie vielmehr nach dem Einwirken des eingespritzten Verdauungssaftes gleichsam ausschlürfen. Menschliche Haut können ihre Klauen meist gar nicht durchbohren und wenn, dann ist das Gift der Kreuzspinnen völlig ungefährlich; es führt schlimmstenfalls zu einer einem Mückenstich vergleichbaren Reaktion. Menschen werden auch nur dann attackiert, wenn eine Spinne sich bedroht sieht zerquetscht zu werden. Niemals würde sie auf einen Menschen kriechen, um ihn zu beißen.  

Gemeine Kreuzspinne (Foto: Peter Wagner) Gemeine Kreuzspinne (Foto: Peter Wagner)  (Foto: Peter Wagner)

Hocheffiziente Fliegenfänger

Kreuzspinne – Unterseite (Foto: Peter Wagner) Kreuzspinne – Unterseite (Foto: Peter Wagner)

Als biologische Fliegenbekämpfer sind die Radnetzspinnen unersetzlich. Ihre Netze sind wahre Wunderwerke der Technik, bestehend aus einem Grundgerüst mit äußerst reißfesten Eiweißfäden, die die Tiere in ihren Spinndrüsen im Hinterleib produzieren. Die Fangfäden, die zwischen dieses Grundgerüst gehängt werden, sind mit klebrigen Tröpfchen versehen.

Das Netz hängt immer etwas schräg, so dass die an der Netzunterseite sich bewegende Spinne sich nicht in ihren eigenen Klebefäden verfängt. Durch Wind oder größere Insekten beschädigte Netze werden repariert oder, falls das nicht mehr möglich ist, einfach von der Spinne aufgefressen und zu neuer Spinnflüssigkeit verarbeitet. 

Paarungsakt für Männchen oft tödlich

Es sind die Spinnenweibchen, die die Netze bauen und in ihnen leben. Die Männchen streifen umher auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen. An deren Netze knüpfen sie einen Faden und geben durch Zupfen Signale, die von den Weibchen dadurch beantwortet werden, dass sie sich zu den Freiern begeben, um sich begatten zu lassen. Nicht selten endet der nur Sekunden dauernde Geschlechtsakt für die Männchen tödlich; sie werden von ihrer Angebeteten kurzerhand verspeist.

Die Eier werden in einen aus sehr feinen Fäden gewobenen Kokon meist am Rand des Netzes abgelegt und überwintern; das Weibchen stirbt im Spätherbst. Im darauffolgenden Jahr schlüpfen die Jungen, die aber erst ein Jahr später geschlechtsreif werden. Die Jungspinnen lassen sich oft vor allem im Spätsommer von Spinnfäden, die sie in die Luft schießen, mit dem Wind verdriften. Der Volksmund spricht dann vom Altweibersommer, weil die im Wind fliegenden Spinnfäden langen, grauen Haaren gleichen. 

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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