Die Hornisse (Vespa crabro) ist die größte heimische Wespenart. Königinnen können bis zu 3,5 cm Körperlänge erreichen. Sie gehört wie viele andere Wespen-, aber auch viele Bienen- und Hummelarten, zu den Staaten bildenden Insekten. Überwintert haben stets nur die im Spätsommer begatteten Königinnen, die im Frühjahr mit dem Nestbau in Baum- oder sonstigen Höhlen beginnen. Das Nest wird aus einer papierartigen Masse, die aus morschem Holz gewonnen wird, hergestellt.
Fortpflanzungszyklus der Hornissen
Zunächst schlüpfen aus den von der Königin in die Waben abgelegten Eiern nur Arbeiterinnen, die das Nest vergrößern und Nahrung für die neuen Larven beschaffen.
Hornissen sind Beutegreifer, die andere Insekten angreifen. Im Spätsommer bilden sich aus den Larven neue Königinnen und auch Männchen, so dass der Fortpflanzungszyklus geschlossen ist.
Stiche schmerzhaft, aber nicht lebensgefährlich
Die Königinnen und die Arbeiterinnen besitzen einen Wehrstachel, der in erster Linie dazu dient, den Hornissenstaat gegen Angreifer zu verteidigen. Die Stiche sind äußerst schmerzhaft, aber im Gegensatz zu landläufigen Auffassungen keineswegs lebensgefährlich. Außerdem sind Hornissen sehr wenig angriffslustig.
Wenn man als Mensch jedoch einmal einen Hornissenstaat so beunruhigt hat, dass seine Soldatinnen zum Angriff ausrücken, dann sollte man die Beine in die Hand nehmen. Denn Dutzende von Stichen führen auf die Intensivstation. Ansonsten stechen Hornissen nur, wenn sie direkt bedrängt, also beispielsweise von einem Vogelschnabel gepackt werden. Fressfeinde, die gestochen werden, lernen schnell und meiden deshalb bald die Insekten mit dem schwarzgelben Warnmuster.
Schwarzgelbes Muster signalisiert Gefahr
Der Hornissenschwärmer (Sesia apiformis) sieht einer Hornisse zum Verwechseln ähnlich. Selbst das Summen beim Fliegen hört sich nahezu gleich an. Doch der Hornissenschwärmer ist ein harmloser Schmetterling ohne Wehrstachel aus der Familie der Glasflügler.
Für jeden Vogel ab Starengröße wäre er eigentlich ein Leckerbissen, wäre da nicht seine schwarzgelbe Warntracht. Und da er weitaus seltener anzutreffen ist als Hornissen, haben die meisten Insektenfresser schon ihre Erfahrung mit den schwarzgelb Gestreiften gemacht, bevor sie das erste Mal auf einen Hornissenschwärmer treffen. Als Trittbrettfahrer der wehrhaften Hornissen kommt er so in den meisten Fällen ungeschoren davon. Biologen bezeichnen das Nachahmen im Aussehen gefährlicher Tiere durch völlig harmlose Arten als Mimikry. Die Raupen haben einen zweijährigen Entwicklungszyklus, sie leben unter der Rinde vornehmlich von Pappeln in Wurzelnähe, wo sie sich auch verpuppen.
Hornissenberatung
Weitere Informationen und Beratung bei Problemen mit Wespen und Hornissen finden Sie auf den Seiten des BUND Darmstadt. Dort finden Sie auch ein Faltblatt mit Hinweisen zum Umgang mit Wespen und Hornissen.
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