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Äskulapnatter beim Klettern

Die Äskulapnatter (Elaphe longissima) ist die größte und zugleich seltenste Schlange Deutschlands. Es gibt nur vier inselartige Verbreitungsgebiete, von denen sich gleich zwei in Hessen befinden: Schlangenbad im Taunus und Hirschhorn im Odenwald. Ihr eigentliches Verbreitungsgebiet ist der Mittelmeerraum bis hin nach Kleinasien. Bei den in Deutschland lebenden Populationen handelt es sich wohl um Reliktvorkommen aus einer Zeit, als ihr Verbreitungsraum bei günstigerem Klima noch weiter nach Norden reichte.

Den Namen verdankt das Tier dem griechischen Gott der Heilkunde Asklepios, um dessen Stab sich eine Schlange windet. Auch heute noch dient der Äskulapstab den Medizinern und Pharmazeuten als Symbol. 

Äskulapnatter – Nahaufnahme (Foto: H. Winter) Äskulapnatter Nahaufnahme.  (Foto: Herwig Winter)

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Äskulapnatter

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Eine der größten Schlangen Europas

Äskulapnatter im Baum (Foto: Herwig Winter) Äskulapnatter im Baum.  (Foto: Herwig Winter)

Erwachsene Äskulapnattern werden im Schnitt etwa eineinhalb Meter lang, in Ausnahmefällen werden aber auch zwei Meter erreicht. Damit gehören sie zu den größten Schlangen Europas. Die Färbung ist unauffällig gelblich-braun bis olivgrün ohne deutlich abgegrenzte Zeichnungselemente, aber eine Reihe weiß umrandeter Schuppen bilden eine Längsstrichelung entlang des Körpers. Die Bauchseite ist einheitlich gelblich ohne jegliche Musterung.

Die Äskulapnatter ist eine Kletterschlange

Äskulapnatter beim Klettern (Foto: Herwig Winter) Äskulapnatter beim Klettern.  (Foto: Herwig Winter)

Die Äskulapnatter ist eine Kletterschlange, die mühelos ihre Beute im Geäst von Bäumen verfolgen kann, wo ihr auch immer wieder einmal Vogelnester zum Opfer fallen. Vorwiegend ist die ungiftige Schlange aber am Boden auf der Jagd nach Kleinsäugern und Eidechsen.

Ihre Beute packt sie mit den Kiefern und erdrosselt sie durch Umschlingen, so wie das auch die Riesenschlangen mit ihrer Beute machen. Zu ihren natürlichen Feinden gehören Marder, Wiesel, Mäusebussard und auch Rabenvögel, die sich vor allem an den frisch geschlüpften Jungen vergreifen. 

Hohe Ansprüche an Lebensraum

züngelnde Äskulapnatter (Foto: Herwig Winter) Züngelnde Äskulapnatter.  (Foto: Herwig Winter)

Bei der Auswahl ihres Lebensraums hat die Äskulapnatter eine Reihe von Ansprüchen, die alle auf möglichst kleinflächigem Areal erfüllt sein müssen: Feuchtwarmer Südhang mit buschiger, nicht zu dichter Vegetation und Geröll, das auch in Form von Legesteinmauern akzeptiert wird. Paarungszeit ist im Mai, die Ablage der fünf bis zehn Eier in feuchter Erde, unter Steinen oder Pflanzenresten erfolgt im Juli und die Jungen schlüpfen erst im September.

Wenig Zeit also, sich auf den Winter und die dann folgende Winterstarre an einem frostsicheren Platz meist auch unter Steinen oder im Baumwurzelbereich vorzubereiten. Das mag mit ein Grund sein, weshalb die Schlangen nördlich der Alpen fast ausgestorben sind. Hinzu kommt die Tatsache, dass durch Neubaugebiete und sonstige Nutzungen sowie durch Verlust der traditionellen Kleingärten im Anschluss an Wohnbebauungen ihr Lebensraum starke Einbußen erfahren hat.  

Kaum Scheu Menschen gegenüber

Äskulapnatter – Nahaufnahme (Foto: H. Winter) Nahaufnahme einer Äskulapnatter.  (Foto: Herwig Winter)

Was die Äskulapnatter besonders auszeichnet und für Menschen attraktiv macht, ist die im Vergleich zu allen übrigen in Deutschland vorkommenden Schlangenarten geringe Scheu. Während die übrigen Schlangenarten schon bei kleinen Erschütterungen fliehen und sie deshalb selten jemand zu Gesicht bekommt, kann man der Äskulapnatter aus nächster Nähe zusehen, wie sie ins Geäst eines Baumes klettert oder sich auf einem Stein sonnt. 

Obwohl die Äskulapnatter europaweit nicht in ihrem Bestand bedroht ist, können die Vorkommen in Deutschland nur durch gezielte Schutzmaßnahmen, zu denen die Erhaltung des typischen Lebensraums ebenso wie das Anlegen und Pflegen von Eiablageplätzen gehört, gesichert werden.  

zu den heimischen Arten mit…

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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