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Rote / Schwarze Röhrenspinne – Männchen in Drohhaltung (Foto: Herwig Winter)

Die Rote Röhrenspinne oder auch Schwarze Röhrenspinne (Eresus kollari) (vor 2008: Eresus cinnaberinus; Eresus niger) ist ein Bewohner auf Sandböden lichter Wälder in warmen Regionen.

Der Hinterkörper der Männchen hat nicht nur in etwa die Größe, sondern auch ziemlich genau die Färbung eines Marienkäfers. Wird die Spinne beispielsweise von einem Singvogel angegriffen, geht sie in Verteidigungshaltung, indem sie ihre Zangen aufspreizt und den Hinterkörper nach oben richtet. Hat dieser Singvogel, was sehr wahrscheinlich ist, schon einmal in seinem Leben Bekanntschaft mit einem Marienkäfer gemacht, dann weiß er um den äußerst üblen Geschmack rot gefärbter Krabbeltiere mit schwarzen Punkten. Das dürfte männlichen Röhrenspinnen, die im Gegensatz zu den Weibchen ihre Wohnröhren zur Partnersuche verlassen, schon des öfteren das Leben gerettet haben.

Rote / Schwarze Röhrenspinne – Männchen in Drohhaltung (Foto: Herwig Winter) Rote / Schwarze Röhrenspinne – Männchen in Drohhaltung (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Leben in Erdröhren

Röhrenspinnen leben meist kolonieweise in bis zu 10 cm tiefen Erdröhren, die mit bräunlicher Spinnseide ausgekleidet werden. Über dem Eingang bauen sie ein schirmartiges Gespinstdach auf, von wo aus in alle Richtungen bläulich schimmernde Fangfäden zu Steinen und bodennahen Pflanzenteilen gespannt sind. In ihnen verfangen sich kleine am Boden laufende Insekten und Spinnen.

Rote Röhrenspinne – links Weibchen, rechts Männchen. (Foto: Herwig Winter) Rote Röhrenspinne – links Weibchen, rechts Männchen. (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Sterbende Mutter Nahrung für Jungspinnen

Das gegenüber dem Männchen gut doppelt so große und mehrfach so schwere Weibchen ist am ganzen Körper kohlschwarz gefärbt. Die Weibchen verlassen ihre Wohnröhre nur kurz und in die unmittelbare Umgebung zur Kontrolle der Fangfäden. Erst im Alter von drei Jahren erreichen sie ihre Geschlechtsreife. Die Eier legen sie in einen Eikokon, der zur Gewährleistung einer gleichmäßigen Umgebungstemperatur tagsüber an die Erdoberfläche und nachts in das Innere der Röhre verfrachtet wird.

Die geschlüpften Jungspinnen überwintern in der Röhre ihrer Mutter und bleiben dort bis zu ihrer sechsten Häutung. Das zu dieser Zeit sterbende Muttertier dient dem Nachwuchs als erste Nahrung, bevor er sich auf den Weg macht, um eigene Röhren anzulegen und den Vierjahreszyklus von neuem zu beginnen. 

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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