05. Mai 2023 | Pressemitteilung
Der BUND fordert:
- Verpressung von Salzabwässern in den Untergrund umgehend stoppen!
- Bestehende Halden zurückbauen und keine Erweiterung genehmigen!
- Einleitung von Salzabwässern reduzieren!
- Werra und Weser müssen wieder zu Süßwasserflüssen werden!
Aktuelles zur Werraversalzung
04. Mai 2023 | Pressemitteilung
K+S: BUND klagt gegen Phase 2 der Haldenerweiterung in Hattorf
20. Dezember 2022 | Meldung
BUND klagt gegen Salzeinleitung in Werra und Weser
25. Oktober 2022 | Pressemitteilung
BUND fordert von K+S ein Ende des Haldenwachstums: Klage gegen die Haldenerweiterung Hattorf...
17. Oktober 2022 | Pressemitteilung
BUND-Kommentar zur heutigen Ankündigung von K+S
31. August 2022 | Pressemitteilung
Salzwasser-Entsorgungskonzept von K+S gescheitert – BUND: Sicherheitsrisiken für Einstapelung in...
19. Juli 2022 | Pressemitteilung
BUND-Kommentar: Haldentopabdeckung keine Lösung des Abwasserproblems durch K+S
09. Juni 2022 | Pressemitteilung
Weniger Salz und Schadstoffe für die Werra! BUND hat Entscheidung im Eilverfahren beantragt
20. Mai 2022 | Pressemitteilung
K+S: Gewässerschutz durch Waldrodung?
11. Mai 2022 | Pressemitteilung
BUND-Kommentar zur K+S-Quartalsmitteilung Q1/2022
10. Februar 2022 | Pressemitteilung
BUND fordert ein Ende der Salamitaktik bei den Erweiterungen der Salzhalden! Über 4 Hektar Wald vor...
29. Januar 2022 | Pressemitteilung
Stopantrag gegen Waldvernichtung – BUND klagt gegen die vorzeitige Rodung zur neuerlichen...
Praxis der Abfallentsorgung des Kalibergbaus an Werra und Weser

Nach mehr als 100 Jahren Kalibergbau gehören Weser und Werra zu den am stärksten mit Salz belasteten Flüssen Europas. Der Grenzwert für Chlorid-Ionen am Pegel Gerstungen (Thüringen) übersteigt mit 2.500 mg/l den Grenzwert der Trinkwasserverordnung um das 10-fache. Leicht lösliche Kalisalze gehören weltweit zu den Grundstoffen der Düngemittelindustrie, doch fast ¾ der bergmännisch abgebauten Salze gelten als Abfall und werden vor allem über drei problematische Wege entsorgt:
- Einleitung der gelösten Abfallsalze in die Werra
- Aufhaldung der Feststoffe auf drei Abraumhalden von bis zu 200m Höhe über Geländeniveau (Neuhof-Ellers, Heringen und Philippsthal)
- Verpressung in den tiefen Untergrund
Werra und Weser und der Kalibergbau
Die Flüsse Werra und Weser

Die Werra entspringt im südlichen Thüringer Wald. Mit der Fulda bildet sie ab Hann. Münden die Weser, die bei Bremerhaven in die Nordsee mündet. Die Weser ist ca. 430 km lang, rechnet man die Werra-Kilometer hinzu sogar 730 km.
Das Einzugsgebiet der Weser und ihrer Quellflüsse liegt ausschließlich in Deutschland. Der besonderen Verantwortung für dieses Flusssystem werden wir jedoch nicht gerecht. Ein ganz wesentlicher Belastungsfaktor ist der Kalibergbau durch den Konzern K+S.
Versalztes Trinkwasser und verheerendes Artensterben

Salz wird in Wasser gelöst, aber nicht biologisch abgebaut. Dadurch belastet es die Ökosysteme in der Kaliregion und von Weser und Werra.
Der Kalibergbau gefährdet durch seine Abwässer die Trinkwassergewinnung und die Grundwasserverschmutzung steigt täglich. Eine grundlegende ökologische Besserung ist nicht in Sicht, denn das in den tiefen Untergrund verpresste Salzwasser steigt wieder auf. So musste die thüringische Gemeinde Gerstungen bis zum Jahr 2016 bereits drei ihrer acht Trinkwasserbrunnen wegen Versalzung schließen.
Die Salzmengen zerstören zudem das fragile Süßwasserökosystem der Flüsse. Fische reagieren auf hohe Salzkonzentrationen vermehrt mit Krankheiten, etliche Arten sind ausgestorben. Die Wirbellosenfauna der Werra ging stark zurück und wird heute vor allem von drei salztoleranten Arten dominiert. Nur Werraabschnitte, die geringer salzbelastet sind, bieten Lebensraum für 30-40 Arten. Seit Jahrzehnten ähnelt die Werra mehr einem Salzwasser- als einem Süßwasserfluss.
Die Werra wieder zu einem Süßwasserfluss machen
Der BUND setzt sich dafür ein, dass Weser und Werra wieder zu artenreichen Süßwasserökosystemen werden und die Grundwasserverschmutzung aufhört. Eine nachhaltige Kaligewinnung muss die Wiederherstellung des „günstigen ökologischen Zustands“ nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie ermöglichen.
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