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Rückstandshalden

Karte der Flussläufe von Werra, Fulda und Weser mit Kalistandorten: Neuhof-Ellers (NE), Wintershall (WI), Hattorf (HA), Unterbreizbach (UB) (aus Runder Tisch-Empfehlung, 2010, S. 12) Karte der Flussläufe von Werra, Fulda und Weser mit Kalistandorten: Neuhof-Ellers (NE), Wintershall (WI), Hattorf (HA), Unterbreizbach (UB) (Abb. mit freundlicher Genehmigung aus Runder Tisch-Empfehlung, 2010, S. 12)

Schon heute sickern aus Halden riesige Mengen an Salzabwasser in den Untergrund und von dort in die Werra. Trotzdem sollen sich das Haldenvolumen und damit auch die Haldenabwassermenge bis zum Ende des Kalibergbaus im Jahr 2060 noch einmal verdoppeln. Im Jahr 2015 flossen ca. 2 Mio. Kubikmeter Salzabwasser aus den Halden, 2060 werden es nach den Planungen voraussichtlich 4 Mio. Kubikmeter/Jahr sein.

Die ökologischen Folgen des Kalibergbaus sind eine schwere Hypothek für die Zukunft und künftige Generationen. Je nach Größe der Halde wird es mehr als 2.000 Jahre dauern, bis endlich kein Salzabwasser mehr aus den Halden sickert.

Das Haldenabwasser wird seit einigen Jahren teilweise gefasst und über Rohrleitungen in die Werra entsorgt. Was nicht gefasst werden kann, sickert in den Boden, versalzt das Grundwasser und gelangt nach langer Zeit mit dem Grundwasserstrom in die Werra.

Schwermetallfreisetzungen unter den Haldenkörpern

Da die alten Haldenbereiche keine Basisabdichtung besitzen, sickert täglich Salzwasser in den Boden. Es zerstört dort die Tonminerale und setzt so Schwermetalle frei, die zusammen mit dem salzigen Abwasser das Grundwasser verschmutzen.  

Trugschluss Haldenabdeckungen

Rückstandshalde  (Foto: Thomas Norgall / BUND Hessen)

K+S erprobt seit vielen Jahren erfolglos Verfahren zur Haldenabdeckung und Haldenbegrünung. Diese Erfahrungen widersprechen der Planung hierdurch die Sickerwassermengen zu verringern. Gerade die Großhalden im hessisch-thüringischen Kalirevier sind für eine Abdeckung mit Erde zu steil und zu groß. Die nötigen Erdmassen stehen nicht zur Verfügung.

So erfolgt die Haldenabdeckung bisher mit Bauschutt, Bodenaushub, Salzschlackeresten, Kraftwerksaschen und auf ostdeutschen Deponien auch mit diversen sonstigen Industrie-Abfällen. Von diesen Abfallstoffen gehen z.T. erhebliche zusätzliche Belastungen aus.

Würde die Haldenabdeckung und -begrünung tatsächlich gelingen, würden die Probleme nicht gelöst, sondern nur noch weiter in die Zukunft verlagert. Die vom Niederschlag verursachten Auflösungsprozesse lassen sich nicht stoppen. Abgedeckte Salzhalden lösen sich nur langsamer auf. Wird eine 100 m hohe Halde zur Hälfte bedeckt, dann dauert ihre Auflösung nicht 1.000, sondern ca. 2.000 Jahre.

Forderungen des BUND zu den Rückstandshalden

  • Haldenrückbau sofort beginnen
  • Keine Haldenerweiterungen

Der nicht verwertbare Abraum muss wieder in die ausgebeuteten Stollen eingebracht werden. Diese Vorgehensweise nennt man „Versatz“. Bis 1967 bestand eine gesetzliche Versatzpflicht. Erst danach war die dauerhafte Ablagerung des Abraums auf Halden zulässig. Der Versatz schützt die Umgebung des Bergwerks vor einem Absinken der Oberfläche. 

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