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BUND Hessen Arbeitskreis Landesplanung und Flächenschutz

Der Boden- und Flächenverbrauch in Hessen befindet sich weiterhin auf einem zu hohen Niveau.

Die LDV des BUND Hessen forderte daher am 30.04.2019 die Landesregierung zur Reduktion des Flächenverbrauchs auf 1 Hektar pro Tag bis 2020 und schnellstmöglich Netto-Null auf. Zwar setzte sich die Regierungskoalition das Ziel, den Flächenverbrauch auf 2,5 ha/Tag zu reduzieren und bis 2030 weiter zu senken. Doch ist dieses Ziel, bis 2030 in Hessen täglich Flächen von zweieinhalb Fußballfeldern, statt aktuell von mehr als drei, zu überbauen, nicht nur ökologisch zu wenig ambitioniert, es wird auch in absehbarer Zeit nicht erreicht werden.

Die Regionalplanung, wie auch die Wohnungsbauoffensive des hessischen Wirtschaftsministeriums, sehen für die nächsten Jahre allein in Südhessen einen Flächenverbrauch vor, der bereits den eigentlich für ganz Hessen angestrebten Zielwert der Landesregierung erreicht.

Mit der oft populistisch geführten öffentlichen Diskussion über die Schaffung neuen Wohnraums wurde das Thema Boden einerseits hochpolitisch. Andererseits wird dabei kaum beachtet, dass der Schutz von wertvollen Böden und Wäldern eine wesentliche globale Zukunftsaufgabe zum Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Biodiversität darstellt.

Die Europäische Umweltagentur geht davon aus, dass in den kommenden Jahrzehnten der Bedarf an Lebensmitteln global bis zu 70 % zunehmen wird. Die zunehmende Nachfrage nach Lebensmitteln, die Klimaerwärmung und die globale Abnahme fruchtbarer Böden, werden daher die Nachfrage und die Notwendigkeit des Schutzes besonders ertragreicher Böden verschärfen.

Abgesehen von der erheblichen CO2-Senke, die Wälder und offene Böden bilden, ist im Hinblick auf weitere absehbare längere Trockenperioden im Klimawandel davon auszugehen, dass Böden mit einer besonders hohen Wasserspeicherfähigkeit, wie sie im Geländegürtel zwischen Hochstadt am Rhein und Hungen im Norden der Wetterau – dank der besonderen Entstehungsbedingungen in der letzten Eiszeit – vorkommen, weiter zuverlässige Standorte der Landwirtschaft bleiben werden. Um eine regionale Lebensmittelversorgung auch zukünftig zu gewährleisten, sollten sie daher generell von jeder Bebauung freigehalten werden.

Daher führt der Landesverband aktuell eine Klage gegen ein geplantes REWE Logistikzentrum in der Wetterau. Doch der Boden braucht statt Gerichtsklagen vor allem Anwält*innen, die seinen Schutz in politischen Diskussionen frühzeitig anmahnen und ihn bei Stellungnahmen zu Bauplanungen geltend machen.

Der Landesverband Hessen bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit zur Mitwirkung an regionalen AGs und dem Landesarbeitskreis Landesplanung und Flächenschutz. Die BUND AG Flächenschutz des Rhein-Main-Gebietes entwickelte ein Positionspapier zum Flächenschutz im Ballungsraum, das im Internet auf der BUND-Hessen-WOlke (NextCloud) eingestellt (BUND-Materialplattform für Aktive – spezielle BUND-Themen – Flächenschutz) und als Handlungshilfe gedacht ist. Interessierten Kreis- und Ortsverbänden bietet der Arbeitskreis einen Infoabend mit Fachreferat zum Thema Boden und der Vorstellung der Positionen des BUND Hessen an. Interessent*innen melden sich bitte bei den Arbeitskreissprechern für eine mögliche Terminvereinbarung.

Jochen Kramer, Mitglied des Landesvorstands,
Stellv. Sprecher LAK Landesplanung und Flächenschutz

Sprecher*innen

Dr. Grischa Bertram
E-Mail: bund.hessen(at)bund-hessen.de (wir leiten Ihre Nachricht an ihn weiter)

Jochen Kramer (Stellvertreter)
E-Mail: jochen.kramer(at)bund-hessen.de

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