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Streuobstwiese in Flörsheim

Zustand der hessischen Streuobstbestände

Die Streuobstkartierung des BUND Hessen ergab, dass viele Streuobstbestände in schlechtem Zustand sind. Fehlende Pflege ist die größte Gefahr für den Fortbestand der Streuobstflächen.

Streuobstkartierung Hessen

In den Jahren 2008 und 2009 erfolgte eine Kartierung der Streuobstbestände in 40 hessischen Städte und Gemeinden durch den BUND Hessen. Verglichen wurden die Ergebnisse mit denen der vorherigen letzten Kartierung aus dem Jahr 1986, durchgeführt von NABU und HGON (Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V.).

Totholz auf Streuobstwiese in Flörsheim Totholz bietet vielen Tieren einen Lebensraum sowie Nahrung.  (Foto: Lynn Anders / BUND Hessen)

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Blühende Streuobstwiese in Hofheim am Taunus

Streuobstgebiete sind Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten, darunter auch besonders gefährdete Arten wie der Gartenschläfer oder Gartenrotschwanz. Häufig gefährden Bauprojekte Streuobstflächen. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie den Schutz und Erhalt unbebauter Flächen und Streuobstwiesen.

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Die wichtigsten Ergebnisse der Kartierung

  • Die Gesamtbaumanzahl blieb im Vergleich mit den Daten von 1986 in etwa konstant. Es wurden 52.819 Bäume in 2.089 Streuobstbeständen auf einer Gesamtfläche von etwa 752 Hektar gezählt. Seit 1986 gingen allerdings sowohl die durchschnittliche Größe der Streuobstflächen als auch die Durchschnittsanzahl der Bäume pro Fläche zurück. Zudem sind viele Bestände nicht mehr miteinander verbunden, was ihre ökologische und ästhetische Funktion beeinträchtigt.
  • Die Sortenverteilung zeigt eine deutliche Artenverarmung zugunsten des Apfels, der nun circa 75% der Streuobstsorten ausmacht. Andere Obstsorten sind deutlich weniger vertreten.
  • Fehlende Pflege ist die größte Gefahr für den Fortbestand der Streuobstgebiete. Etwa 75 % der untersuchten Bestände sind in einem mäßigen bis schlechten Zustand, nur rund 23 % geht es noch gut. Es wird deutlich: Streuobst ist ein nutzungsabhängiges Kulturbiotop, das gepflegt werden muss.
  • Zwar hat sich der Anteil junger Bäume (Alter: bis 15 Jahre) seit 1986 von etwa 15 % auf 23 % erhöht und liegt damit knapp im empfohlenen Bereich (25-30 % Jungbäume). Möglicherweise ist der Anstieg des Wertes aber zurückzuführen auf die Rodungen ökologisch wertvollerer Altbäume, die etwa 9 % der Bestände ausmachen. In einigen Gemeinden wurden die Streuobstbestände jedoch als durchweg überaltert bzw. als im Abgangsstadium befindlich beschrieben.
  • Die Unternutzung der Streuobstflächen unterteilt sich im Wesentlichen in Wiese (48,4 %) und Weide (12,9 %). Hinzu kommen 26,4 % Mischnutzungen, also jährlich wechselnde oder kleinflächig nebeneinander vorkommende Nutzungen, meist aus Wiese, Weide und Brache. Die Unternutzungsarten Acker bzw. Garten und Rasen sind mit unter 3 % kaum vertreten.

Mehr Informationen zur Durchführung und die vollständigen Ergebnisse der Streuobstkartierung finden Sie in unserem Ergebnisbericht!

Streuobst-Kartierung des BUND Hessen

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