
04. März 2025 | Pressemitteilung
Aus Umweltsicht ist dichte Bebauung nicht falsch. In der Stadt der kurzen Wege sind die Menschen nicht auf das Auto angewiesen, weil sie zu Fuß und mit Rad unterwegs sind. Der Energieverbrauch pro Person ist bei kompakter Art zu wohnen deutlich niedriger als im Einfamilienhaus. Und wer in die Höhe statt in die Breite baut, versiegelt grundsätzlich weniger Fläche. Doch Verdichtung um jeden Preis führt zu Zielkonflikten, wenn sie die Lebensqualität beeinträchtigt und schützenswerte Freiräume vernichtet.
Freiflächen erfüllen eine Vielzahl von Funktionen. Sie dienen als Erholungs-, Freizeit- und Rückzugsort für die Stadtbewohner ebenso wie als Habitat unzähliger Tiere und Pflanzen. Unversiegelte Flächen in der Stadt lassen Regenwasser einsickern und beugen somit Überschwemmungen und dem Überlaufen der Kanalisation vor. Und nicht zuletzt fungieren Grünzüge als Frischluftschneisen. Um Städte an den Klimawandel anzupassen, kommt es nicht nur auf jeden Quadratmeter Stadtnatur an, sondern vor allem auch darauf, dass es sich um zusammenhängende Flächen handelt, die zu einer ordentlichen Luftzirkulation führen.
Nicht jede bauliche Verdichtung bringt ökologische Vorteile. Neubauten auf bewachsenen „Brachen” verschärfen klimatische Probleme und leisten einen Beitrag zur Minimierung der Artenvielfalt in der Stadt. Aufstockungen und Dachausbauten dagegen eignen sich dazu, bereits versiegelte Fläche noch effizienter zu nutzen. Ob eine Baulücke aus Umweltsicht eine Lücke bleiben soll, hängt davon ab, wie sie bisher genutzt wurde. Parkplatz oder Garten, Flachdach-Discounter oder Wäldchen? Eine solche Herangehensweise erfordert von den Bauverwaltungen aber Weitsicht und Mut, auch einmal eine Baugenehmigung zu versagen und nicht den vermeintlich einfachsten Weg zu einzuschlagen, um Bauland zu schaffen.
Was tun gegen den Flächenfraß? Der BUND setzt sich für das Null-Hektar-Ziel ein. Künftig sollen neue Flächen nur dann noch versiegelt werden dürfen, wenn eine mindestens gleich große Fläche entsiegelt wird. Die im Bundesnaturschutzgesetz festgeschriebenen Kompensationsmaßnahmen für Eingriffe in den Naturhaushalt gleichen die tatsächlichen Verluste häufig nicht aus und werden auch nicht konsequent kontrolliert. Besser ist es also, nur dort zu bauen, wo die Landschaft ohnehin schon versiegelt ist: auf verlassenen Fabrikarealen, über Parkplätzen, Straßen und Bahntrassen. Für die Flächen gilt dasselbe wie für Produkte aller Art: lieber wiederverwenden als gebraucht liegenlassen und durch neue ersetzen.
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Michael Rothkegel,
Geschäftsführer BUND Hessen
E-Mail: michael.rothkegel(at)bund-hessen.de
Telefon: 069 677376-12
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