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Home-Office im Winter – Regelmäßig lüften für die Gesundheit

25. November 2021 | Chemie, Umweltgifte

Über die Innenraumluft atmen wir Schadstoffe ein, deren Konzentration vor allem steigt, wenn Räume zu selten gelüftet werden. Vor allem im Home-Office in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, regelmäßig zu lüften.

Geöffnetes Fenster zum richtigen Lüften Räume regelmäßig zu lüften, ist auch im Winter wichtig.  (Foto: Lynn Anders)

Das von Bundestag und Bundesrat beschlossene Infektionsschutzgesetz sieht u.a. eine erneute Pflicht für Home-Office vor. Bereits seit dem Frühjahr 2020 arbeiten viele Menschen Pandemie-bedingt vermehrt von zuhause aus. Auch nach der Pandemie soll dieser Trend sich fortsetzen. In den Wintermonaten bleiben die Fenster verständlicherweise die meiste Zeit geschlossen. Doch belastete Raumluft ist gesundheitlich nicht unbedenklich. Das Umweltbundesamt bewertet Innenraumluft als einen bedeutsamen Faktor für die Aufnahme von Schadstoffen.

Zum Schutz Ihrer Gesundheit empfiehlt der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) daher, gerade auch in der kalten Jahreszeit regelmäßig zu lüften.

Der Luftaustausch ist zum einen wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern, denn Schimmelsporen können zu Erkrankungen der Atemwege führen. Zum anderen dünsten Möbel, Baustoffe oder auch Elektrogeräte wie Notebooks gesundheitsschädliche Chemikalien aus. Flammschutzmittel, Lösemittel, Fleckenschutzmittel oder Pestizide sind nur einige Beispiele. Bei Elektrogeräten stellt Elektrosmog ein zusätzliches Problem dar. Lüften Sie Ihre Räume regelmäßig, wird die Schadstoffkonzentration in der Luft reduziert – und damit auch das Gesundheitsrisiko. Das wirkt zudem Müdigkeit und Konzentrationsproblemen entgegen.

Die Belastung durch Schadstoffe aus Möbeln und Baumaterialien können Sie gezielt vermindern, indem Sie nachhaltige Produkte wählen, z.B. Bodenbeläge oder Polstermöbel mit dem Umweltzeichen Blauer Engel.

Eine weitere Schadstoffbelastung in Innenräumen ergibt sich durch Radon. Das natürlich vorkommende, geruchlose und radioaktive Edelgas gilt in Deutschland als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Es ist „überall“ vorhanden und kann gefährlich werden, wenn man über einen langen Zeitraum einer hohen Radonkonzentration ausgesetzt ist. Im Freien wird die Konzentration des Edelgases schnell verdünnt und stellt keine Gefahr dar. Hessenweit überschreiten die Radonwerte nicht die vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als bedenklich eingestuften Konzentrationen. Dennoch können sich in geschlossenen und schlecht belüfteten Innenräumen Konzentrationen ansammeln, die durch das Einatmen gesundheitliche Schäden verursachen können.

Radon kann durch undichte Stellen im Fundament oder in Kellermauern in ein Gebäude eindringen. Besonders betroffen sind dabei Kellerräume. Doch das Gas gelangt auch in andere Stockwerke. Lüften hilft ebenfalls, um die Radonkonzentration in (Keller)Räumen zu senken. Auch Abdichten des Fundaments oder der Kellertür kann das Eindringen und Ausbreiten des radioaktiven Edelgases verringern.

Ausführliche Informationen über Radon und die Messung der Radonkonzentrationen in Hessen erfahren Sie beim Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) sowie im Radon-Seminar des Landesamts sowie beim Hessischen Radon-Zentrum.

Wie hoch die Radonbelastung in Ihren Wohnräumen ist, können Sie mit Messgeräten herausfinden. Informationen dazu liefert das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).

Wie Sie im Winter umweltfreundlich lüften, erfahren Sie im BUND-Tipp „Richtig lüften im Winter“.

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