Pressemitteilung

BUND-Kommentar: Renaissance der Atomenergie in Biblis nach 14 Jahren?

18. März 2025 | Kernfusion, Atomkraft

Verschwendung von Steuergeldern: 14 Jahre nach Abschaltung des AKW Biblis diskutiert die Hessische Landesregierung über einen Neuanfang der Kernenergie am selben Ort – in Form von Kernfusion.

Jörg Nitsch, Landesvorsitzender BUND Hessen (Foto: Niko Martin) Jörg Nitsch, Landesvorsitzender BUND Hessen  (Foto: Niko Martin)

Jörg Nitsch, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hessen, zum 14. Jahrestag der Abschaltung des AKW Biblis am 18.03.2011:

„Vor 14 Jahren wurde das AKW Biblis vom Netz genommen. Der BUND begrüßt diese Entscheidung weiterhin, denn es besteht auch bei neuen AKWs immer die Gefahr eines Super-GAUs, der in Biblis im Dezember 1987 gerade noch vermieden wurde. Hinzu kommt, dass die Endlagersuche für Atommüll noch über Jahrzehnte laufen wird. Dies zeigt, wie komplex und gefährlich Atomenergie ist. Noch immer wird im AKW Biblis hochradioaktiver Müll gelagert, für den es keine Entsorgungslösung gibt. Auch kritisiert der BUND, dass zehntausende Tonnen radioaktiven Atommülls über die sogenannte „Freimessung“ als „nicht radioaktiv“ deklariert werden und in den allgemeinen Wirtschaftskreislauf, auf Deponien sowie Müllverbrennungsanlagen verschickt werden sollen. Gleichzeitig diskutiert die Landespolitik über einen Neuanfang der Nutzung von Atomenergie mittels Kernfusion an genau diesem Standort. Denkt man an die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima ist klar, dass Kernenergie eine Sackgasse ist. 

Wenn die Hessische Landesregierung nun auf Kernfusion setzt, ist dies ein teurer Traum, denn wenn diese Technologie funktionieren könnte, wäre der Strom um das 3-5 fache teurer – verbunden mit noch mehr Atommüll. Zudem ist nicht nachgewiesen, ob die Kernfusionsreaktoren ausreichend Tritium als Brennstoff erbrüten. Die Förderung der Kernfusion durch das Land Hessen ist daher reine Steuerverschwendung. 

Der BUND stellt fest, dass mit der Umsetzung von Energieeffizienz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien eine sichere Energieversorgung ohne Klimaschaden möglich ist. Doch auch hier hinkt das Land Hessen hinterher."

 

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