Frankfurt am Main, Pressemitteilung vom 10.02.2023
Der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) kritisiert die Forderung der FDP, dass Milliarden Euro Subventionen und Forschungsgelder in die Kernfusionsforschung gepumpt werden, die für bereits jetzt verfügbare kostengünstige Lösungen fehlen, wie den schnellen naturverträglichen Ausbau der Erneuerbaren Energien.
Der Energieexperte des BUND und Physiker Dr. Werner Neumann erklärt, welchem Mythos die FDP hier aufgesessen ist: „Beim kürzlich verkündeten Durchbruch der Fusionsforschung in den USA sind von 140 kWh, die man auf ein Fusionskügelchen geschickt hatte, gerade 0,5 kWh angekommen und 0,7 kWh herausgekommen. Kernfusion erweist sich nach Jahrzehnten der Forschung als völlig ineffizient.“
Auch die Behauptung es entstünden keine radioaktiven Abfälle ist falsch. Neumann: „Es entsteht durch den Neutronenbeschuss der Ummantelung eine hochradioaktive Verseuchung, die es unmöglich machen wird, dass dort Wartungsarbeiten durchgeführt werden können. Das verwendete Tritium, ein radioaktives Isotop von Wasserstoff, ist höchstgefährlich, weil es leicht in den Körper gelangen kann und Krebs erzeugt.“
Alles in allem, so der BUND, setzt die FDP auf eine Sackgasse der Energieforschung. Kernfusion setzt einen Energiezentralismus voraus, staatliche Überwachung der Anlagen und des Atommülls.
„Die FDP sollte ihr Engagement, das sie für die Kernfusion aufbringt, besser zugunsten von Energieeinsparung und Stromerzeugung aus Wind und Sonne einsetzen“, stellt Neumann fest. „Diese sind nämlich weitaus kostengünstiger, umweltverträglich und durch dezentrale Bürgerbeteiligung getragen.“
Der BUND hat ausführlich zur Kernfusion Stellung bezogen: Kernfusion – Ein unrealistischer, teurer, strahlender Traum
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