- den zügigen Ausbau regenerativer Energien in Hessen
- die intensive Förderung von Energiesparmaßnahmen
- die dezentrale Erzeugung von Energie mit lokaler Wertschöpfung
Kernfusion ist keine „saubere“ Energiequelle
60 Jahre Forschung konnten aufgrund der technischen und physikalischen Hürden bisher keine signifikanten Erfolge für die Nutzung der Kernfusion als angeblich „sauberer“ Energiequelle erzielen. Laut Versprechen zahlreicher Physiker soll sie voraussichtlich in 30 Jahren kommerziell verfügbar sein. Aber wie sollen mit dieser Aussicht auf die Kernfusion die Klimaziele für 2035 erreicht werden? Darüber hinaus ist nicht absehbar, dass die Kernfusion einen ökonomisch sinnvollen Beitrag zur Energieversorgung jemals leisten kann.
Der BUND Hessen kritisiert deshalb die Koalitionsvereinbarung der Hessischen Landesregierung, die Forschung der laserbasierten Kernfusion mit Millionen Euro zu fördern.
Was ist Kernfusion?
Kernfusion bedeutet grundsätzlich, dass zwei Atomkerne zu einem neuen Atomkern verschmelzen. In der Natur ist dieses Phänomen bei Sternen, wie etwa der Sonne, zu beobachten.
Durch die Verschmelzung zweier Atomkerne kann viel Energie freigesetzt werden. Um den Kernfusionsprozess in einem Fusionsreaktor in Gang setzen zu können, müssen die dafür eingesetzten Stoffe (z.B. Tritium) auf sehr hohe Temperaturen erhitzt werden, zum Beispiel durch Magnetfelder oder energiereicher Laserbestrahlung. Je nach Stoffgemisch werden über 100 Millionen Grad Celsius benötigt. Bisher ist es noch nicht gelungen, aus dem Kernfusionsprozess nutzbare Energie zu gewinnen, da man für die Erhitzung mehr Energie aufwenden musste als durch die Fusionsreaktion entstanden ist.
Kernfusion erzeugt atomare Abfälle
Die Kernfusion ist keinesfalls eine Lösung für die Stromerzeugung der Zukunft. Bei der Kernfusion kommt radioaktives Tritium zum Einsatz, das bei Störfällen freigesetzt werden kann. Zudem erzeugen Kernfusionsanlagen rund 5-mal so viele atomare Abfälle pro Kilowattstunde wie Kernspaltungsreaktoren. Eine Endlagerung dieser Abfälle für mehrere 1.000 Jahre ist zudem nicht in Sicht.
Fragen und Antworten zu Kernfusion
Nein, denn bei der Kernfusion kommt radioaktives Tritium zum Einsatz, das bei Störfällen freigesetzt werden kann. Zudem erzeugen Kernfusionsanlagen rund 5-mal so viele atomare Abfälle pro kWh wie Kernspaltungsreaktoren. Eine Endlagerung dieser Abfälle für mehrere tausend Jahre ist zudem nicht in Sicht.
Um das 1,5 Grad-Ziel einzuhalten, steht Kernfusion nicht rechtzeitig zur Verfügung. Laut Versprechen zahlreicher Physiker sei die Technologie bereits in 30 Jahren kommerziell verfügbar. Die Klimaziele müssen jedoch bis zum Jahr 2035 erreicht sein. Kernfusion käme also zu spät.
Eine stabile Grundlastversorgung durch Kernfusion kann nicht gewährleistet werden. Denn bei Kernfusionsreaktoren sind regelmäßig aufwändige Arbeiten zum Austausch großer Komponenten erforderlich – meist mit Robotern – aufgrund intensiver radioaktiver Strahlung.
Die Forschung hat bereits Jahrzehnte gedauert und wird noch weitere Jahrzehnte dauern. Kernfusion wird nie eine saubere, verlässliche, bezahlbare, rückstandsfreie Methode zur Stromerzeugung sein. Fest steht: Ein wirtschaftlich tragbarer Beitrag zur Energieversorgung wird in 30 Jahren nicht sicher verfügbar sein. Dennoch hat sich die Hessische Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag für die Förderung und Forschung der laserbasierten Kernfusion ausgesprochen und will diese mit Millionen Euro fördern. Auch die Bundesregierung will mehr als eine Milliarde Euro investieren. Gelder, die sinnvoller in den Ausbau erneuerbarer Energien gesteckt werden können.
Aktuelles zur Kernfusion in Hessen
Kernfusion ist unrealistischer, teurer und strahlender Traum: BUND begrüßt Stellungnahme des...
BUND Hessen zur Kernfusion: Ein unrealistischer, teurer und strahlender Traum
BUND lehnt Forschungsförderung für Kernfusion ab
BUND sieht Kernfusion nicht als Lösung: Kritik am Antrag der FDP-Fraktion im hessischen Landtag zur...
Weitere Informationen und Publikationen
Hintergrundpapier des BUND
»Kernfusion: Ein unrealistischer, teurer, strahlender Traum«
Positionspapier von BWE und BUND Hessen