Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bezweifelt, dass K+S der Öffentlichkeit den wahren Grund für die ab morgen angekündigten Betriebseinstellungen genannt hat, denn in der Werra gibt es derzeit kein Niedrigwasser und die amtliche Wasserstandsprognose des Landes Hessen zeigt für die nächsten Tage sogar ein Ansteigen des Wasserstandes. Jörg Nitsch, stellv. Bundesvorsitzender des BUND: „Die Aussagen von K+S und die Fakten passen nicht zusammen. Die Hessische Umweltministerin sollte die Ungereimtheiten aufklären.”
K+S hatte am 29.03.2016 in einer Pressemitteilung angekündigt: „Aufgrund der geringen Niederschläge in den vergangenen Wochen und der damit verbundenen Limitierung der Einleitung in die Werra muss die Kaliproduktion an den Standorten Hattorf und Unterbreizbach ab dem 1. April vorübergehend eingestellt werden.”
Diese Begründung ist für den BUND nicht nachvollziehbar, denn die amtliche Wasserstandsmessung zeigt für die letzten Märztage gleichbleibende Wasserstände und ab Anfang April wird sogar ein Anstieg prognostiziert. Tatsächlich lag die Wasserführung im letzten Monat sogar über dem mehrjährigen mittleren Durchfluss. Damit stellt sich die Frage, wieso K+S insbesondere in den letzten Märztagen noch Salzmengen einleiten konnte, deren Einleitung ab April trotz prognostizierter steigender Wasserstände angeblich nicht mehr möglich sein soll.
Hintergrundinformationen
- „Aktueller Pegelstand der Station „Allendorf” nach Angaben des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)”: http://www.hlnug.de/static/pegel/wiskiweb2/index.html
- „Pegelstände der Station „Letzter Heller” nach Angaben der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BAFG)”: http://www.bafg.de/php/LETZTER_HELLERWERRAW.htm
Weitere Informationen
- Pressekontakt:
Thomas Norgall, stellv. Geschäftsführer BUND Hessen, Tel. 0170 2277238 - Bild herunterladen (Foto und Grafik: Niko Martin)
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