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Pressemitteilung

K+S: Gift-Cocktail nicht verharmlosen – Umweltministerin muss Grundwasserverschmutzung vollständig aufklären lassen und Schutzmaßnahmen veranlassen

26. September 2016 | Werraversalzung, Flüsse & Gewässer, Chemie

Zusätzliche Grundwasser-Messstellen und die Anordnung von Messungen der Grundwasserbeschaffenheit direkt an der Halde genügen dem BUND nicht.

K+S: Grundwasserverschmutzung (Grafik: Niko Martin) K+S: Grundwasserverschmutzung (Grafik: Niko Martin)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wendet sich gegen eine Verharmlosung der Grundwasserverschmutzung mit Schwermetallen, die von den salzhaltigen Abwässern aus der Rückstandshalde des Kalibergbaus in Hattdorf ausgelöst wird. „Das Umweltministerium muss die Vorgänge vollständig aufklären und soweit erforderlich sofort Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt erlassen”, fordert Jörg Nitsch, der stellvertretende Bundesvorsitzende des BUND.

Für den BUND ist unverständlich, warum das Land Hessen nicht ebenso wie das Land Thüringen eine Gemeinverfügung erlassen hat, mit der die Grundwasserentnahme und die Nutzung von Oberflächengewässern aus den kontaminierten Flächen im Umfeld der Halde Hattorf erlassen hat.

Der Verband fordert vom Hessischen Umweltministerium und von K+S als Sofortmaßnahme eine Darstellung der betroffenen Flächen und der gegebenenfalls betroffenen Oberflächengewässer sowie Erläuterungen über die Fließrichtung des mit den giftigen Schwermetall angereicherten Grundwassers.

Zusätzliche Grundwasser-Messstellen und die Anordnung von Messungen der Grundwasserbeschaffenheit direkt an der Halde, wie sie in Hessen nach Medienberichten angeordnet wurden, genügen dem BUND nicht.

Die Hessenschau hatte gestern berichtet (https://www.hessenschau.de/wirtschaft/giftige-schwermetalle-durch-ks-halde,ks-schwermetalle100.html), dass das salzhaltige Abwasser der Halde Hattorf auch in Hessen große Schwermetallmengen aus den Tonmineralien im Boden unter der Halde freisetzt. Bisher war nur bekannt, dass die Halde Hattdorf zur Grundwasserverschmutzung in Thüringen führt. Das Thüringer Landesverwaltungsamt hatte seine Anordnung zum Schutz der Bevölkerung und der Umwelt bereits am 22.07.2016 getroffen und sie am 15.08.2016 im Staatsanzeiger für das Land Thüringen veröffentlicht.
 

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