Anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober 2020 fordert der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die wahren Kosten der Erzeugung unserer Lebensmittel transparent zu machen.
„Die Art und Weise, wie wir uns ernähren, und wie unsere Lebensmittel produziert werden, hat erheblichen Einfluss auf unser Klima, das Artensterben und die Umwelt. Besonders die intensive Tierhaltung ist maßgeblich am Ausstoß klimaschädlicher Gase wie CO2 und Methan beteiligt. Die Belastung des Grundwassers durch Nitrate, Bodenversauerung, Nährstoffüberversorgung und die Abholzung der tropischen Regenwälder für unseren Fleischhunger sind nur einige der ökologischen Schäden, die wir für unsere Ernährungsweise in Kauf nehmen“, erläutert der Landesvorsitzende des BUND Hessen Jörg Nitsch. „Die Lebensmittelpreise geben jedoch keine Auskunft über das Ausmaß dieser Umweltschäden. Es ist dringend erforderlich, dass die Lebensmittelpreise die durch die Produktion entstandenen Umweltkosten zeigen, um die Ernährungswende voranzutreiben. Es steht den Verbraucherinnen und Verbrauchern zu, den „wahren Preis“ ihrer Lebensmittel zu erfahren.“
Nach einer Studie der Universität Augsburg müssten Lebensmittel deutlich teurer sein, wenn die Kosten von Umweltschäden bei ihrer Produktion in den Produktpreis eingerechnet würden. Derzeit werden diese Kosten weltweit auf dem Rücken der Gesellschaft und Umwelt getragen.
Eine Erkenntnis dieser Kostenanalyse ist, so der BUND, dass die Preise von Bio-Lebensmitteln weniger stark steigen müssten als bei konventionell erzeugten Lebensmitteln, wenn die „wahren Kosten“ ihrer Erzeugung abgebildet würden.
„Wir brauchen jetzt die Ernährungswende, denn die dringend notwendige Agrarwende kann nur gelingen, wenn sie von einer Ernährungsumstellung begleitet wird. Die politische Handlungslethargie muss aber kein Grund für Verbraucherinnen und Verbraucher sein, nicht auch selbst aktiv zu werden. Wenn wir alle öfter saisonales Obst und Gemüse und seltener tierische Lebensmittel konsumieren würden und vermehrt biologisch erzeugte Lebensmittel, wäre das bereits ein Wendepunkt“, so Nitsch abschließend.
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