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Pressemitteilung

Wälder trotz Regens weiter unter Dürrestress

10. August 2023 | Wälder

Der Regen und die Abkühlung der vergangenen Wochen haben auch in Hessen nicht ausgereicht, die Trockenheit in den tieferen Bodenschichten zu beenden.

Kellerwald in Nordhessen. (Foto: Niko Martin)

Frankfurt am Main, Pressemitteilung vom 10. August 2023

Der Regen und die Abkühlung der vergangenen Wochen haben auch in Hessen nicht ausgereicht, die Trockenheit in den tieferen Bodenschichten zu beenden. Über 50 % der amtlichen Messstellen wiesen Ende Juli unterdurchschnittliche Grundwasserstände (20 %) oder sogar sehr niedrige Grundwasserstände (31 %) auf. 

Die Wälder Deutschlands leiden seit Jahren zunehmend unter den Folgen der Klimakrise. Immer häufiger setzen Trockenheit, Hitze und Stürme den Wäldern zu und befördern Massenvermehrungen von Insekten wie dem Borkenkäfer. Ganze Waldbestände brechen zusammen. Deutschlandweit ist nur noch jeder fünfte Baum gesund. Besonders betroffen sind die naturfernen Nadelforste, doch auch Laubbäume, wie die für Deutschland so typischen Rotbuchen sterben, wenn die Sommerdürre den Oberboden austrocknet und die Baumwurzeln kein Wasser mehr ansaugen können. 

Jörg Nitsch, Vorsitzender des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen): „Wälder sind die Lunge der Erde. Doch die hessischen Wälder sind durch die Klimaerwärmung so gefährdet wie noch nie. Wichtig ist, dass Industrie wie Privathaushalte den Ausstoß klimaschädlicher Gase so schnell wie möglich reduzieren. Die Umstellung von Produktionstechnologien, die Nutzung des Fahrrads statt des Autos oder die Umstellung auf klimaneutrale Beheizung sind beispielhafte Beiträge zum Schutz der heimischen Wälder!“ 

Der BUND Hessen fordert, Wälder besser zu schützen und alles dafür zu tun, die noch bestehenden Wälder zu erhalten. Das bedeutet im Waldbau die Abkehr von der intensiven Forstwirtschaft mit Nadelholzmonokulturen und den Verzicht auf Holzeinschläge, um das kühl-feuchte Waldinnenklima zu schützen. 

„Mit der Einstellung der forstlichen Bewirtschaftung auf 10 % der Waldfläche im Eigentum des Landes Hessen sowie der Naturschutzleitlinie für den Staatswald hat die schwarz-grüne Landesregierung wichtige Beiträge zur ökologischen Waldwende geleistet. Nun ist es wichtig, dass auch der Kommunalwald nachzieht und sich seiner Verantwortung stellt“, findet Jörg Nitsch vom BUND. 

Der BUND fordert bundesweit gesetzlich verankerte, ökologische Mindeststandards für alle Waldbesitzarten bei der Waldbewirtschaftung. Dazu zählen beispielsweise ein effektives Kahlschlagverbot, Vorgaben zum Schutz des Waldbodens und zur Baumartenwahl sowie das Belassen von Totholz und Biotopbäumen, in denen Fledermäuse leben und auf denen Großvögel wie Schwarzstorch und Mäusebussard brüten. Für öffentliche Wälder sollen aufgrund ihrer Gemeinwohlfunktion besonders anspruchsvolle Standards gelten. Private und kommunale Waldbesitzende sollen gefördert werden, wenn sie sehr naturnah wirtschaften oder Naturwälder ausweisen.

Der BUND setzt sich mit vielen Aktiven in ganz Deutschland für lebendige, naturnahe Wälder ein. Mit seinen Großprojekten „Wildkatzenwälder“, „Gartenschläfer“, „Hohe Schrecke“, „Hohe Garbe“ und „Goitzsche“ arbeitet der BUND in vielen Bundesländern mit den Menschen zusammen.

 

Mehr Informationen:

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
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Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main

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