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Pressemitteilung

Landtagsanhörung zum Ausbau der Übertragungsnetze – BUND bezweifelt Notwendigkeit des Ausbaubedarfs – Transitleitungen durch Hessen verzichtbar

17. Juni 2014 | Energiewende

Die deutliche Verringerung eines Übertragungsnetzausbaus könne nach Auffassung des BUND durch eine Intensivierung energiepolitischer Maßnahmen erreicht werden.

380 KV-Leitung ist verzichtbar (Grafik: Niko Martin) 380 KV-Leitung ist verzichtbar (Grafik: Niko Martin)

Der hessische Landesverband des BUND bezweifelt in seiner Stellungnahme zur gestrigen Landtagsanhörung zum Ausbau der Übertragungsnetze die Notwendigkeit des geplanten Ausbauumfangs der Übertragungsnetze zur Umsetzung der Energiewende und des Klimaschutzes.

Martin Krauß, Sprecher des Arbeitskreises Energie im BUND Hessen: „Bereits im Jahr 2010 haben wir vor dem Hintergrund eines verstärkten Ausbaus der erneuerbaren Energien, insbesondere der Windenergie in Hessen und Süddeutschland, eine konkrete Bedarfsprüfung für die geplante 380 KV-Leitung Wahle-Mecklar gefordert. Dies fordern wir nun auch für die Planungen der Transitleitungen durch Hessen.”

Durch einen forcierten dezentralen Ausbau der erneuerbaren Energien mit konsequenten Effizienz-, Speicher- und Infrastrukturmaßnahmen kann der Ausbau des Übertragungsnetzes nach Auffassung des BUND von über 8.500 km auf nur etwa 1.750 km gesenkt werden.

Die deutliche Verringerung eines Übertragungsnetzausbaus könne nach Auffassung des BUND durch eine Intensivierung geplanter Maßnahmen erreicht werden, wie den verstärkten Ausbau der Windkraftnutzung an Land vor allem in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg, einen gebremsten Ausbau der teuren Offshore-Windenergie, den Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung mit großen Wärmespeichern, verstärkte Einsparmaßnahmen, insbesondere in der Industrie, durch Lastmanagement und Nachfrageverschiebung, Spitzenabregelung erneuerbarer Energien und vor allem durch einen Verbrauchsvorrang der erneuerbaren Energien vor Kohlestrom.

Der BUND fordert die Landesregierung auf, sich im Bundesrat für die Umsetzung dieser Maßnahmen einzusetzen.

Martin Krauß: „Wenn der erfolgreiche dezentrale Ausbau der erneuerbaren Energien durch die Bundesregierung gedeckelt und stranguliert wird und gleichzeitig ein überdimensionierter Bedarf für neue Stromautobahnen festgeschrieben wird zur gleichzeitigen Durchleitung von klimaschädlichem Kohlestrom und Strom aus erneuerbaren Energien, der ins Ausland mit negativen Preisen verschoben werden muss, braucht man sich über Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung nicht zu wundern, die sich mehrheitlich nach wie vor für die dezentrale Energiewende ausspricht.”
 

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