Anlässlich der Wahl des Gartenschläfers zum „Wildtier des Jahres 2023“ durch die Deutsche Wildtierstiftung erklärt Thomas Norgall, Naturschutzreferent des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen):
„Der Gartenschläfer zeigt eindrücklich, dass das Artensterben auch vor unserer Haustür stattfindet – und dass wir alle etwas dagegen tun können. Deshalb freuen wir uns sehr über seine Wahl zum ‚Wildtier des Jahres‘ 2023. Zusammen mit der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung untersuchen wir seit 2018 im Projekt ‚Spurensuche Gartenschläfer‘ das rätselhafte Verschwinden der Gartenschläfer in Deutschland. Inzwischen wird immer deutlicher, dass die intensive Forstwirtschaft, das Insektensterben, aber auch der Einsatz von Rattengiften und Pestiziden der Art stark zusetzen. Hier müssen wir jetzt aktiv werden, damit nicht noch eine Art verschwindet.“
Mehr Informationen: Aktuell startet der BUND in allen Lebensräumen des Gartenschläfers – von den Wäldern der Mittelgebirge bis zu den Städten entlang des Rheins – Schutzaktionen für die Schlafmaus. In Hessen werden u.a. mit verschiedenen Partnern Hecken gepflanzt, denn Gartenschläfer sind als nachtaktive Winterschläfer auf solche Versteckmöglichkeiten angewiesen. Dichte Hecken etwa aus Schlehe, Eberesche oder Brombeere bieten nicht nur Deckung, sondern auch die passende Nahrung aus Früchten, Samen und Insekten. Zusätzlich werden vielerorts Nistkästen für den Bilch aufgehängt, um das Angebot an Schlaf- und Überwinterungsplätzen zu erhöhen.
Das Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.
Weitere Informationen
- www.gartenschlaefer.de
- biodiversität - schützen.nutzen.leben: Spurensuche Gartenschläfer (bfn.de)
- Spurensuche Gartenschläfer in Hessen
- Gartenschläfer-Fotos
- Rückfragen: Susanne Steib, Managerin Naturschutzprojekte, Tel.: 069 677 376 16, E-Mail: susanne.steib(at)bund-hessen.de
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