BUND Landesverband
Hessen e.V.
Mitglied werden Jetzt spenden
BUND Landesverband
Hessen e.V.

Pressemitteilung

BUND-Kommentar: Haldentopabdeckung keine Lösung des Abwasserproblems durch K+S

19. Juli 2022 | Werraversalzung

Das Regierungspräsidium Kassel hat am 18.07.2022 die dauerhafte Abdeckung der Halde Hattorf auf einer Fläche von 9,5 Hektar genehmigt. Doch eine Haldenabdeckung löst das Abwasserproblem durch K+S nicht.

Salzhalde des Kalibergbaus von K+S Abraumhalde von K+S.  (Foto: Thomas Norgall / BUND Hessen)

Frankfurt am Main, BUND-Kommentar vom 19.07.2022

Das Regierungspräsidium Kassel hat am 18.07.2022 mitgeteilt, dass es dem Kasseler Bergbauunternehmen K+S die dauerhafte Abdeckung der Halde Hattorf auf einer Fläche von 9,5 Hektar genehmigt hat. Die Abdeckung sei Teil der Maßnahmen, die ab 2028 zur dauerhaften Reduktion der Salzabwässer führen sollen. Thomas Norgall, stellvertretender Geschäftsführer des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen):

„Die beginnende Abdeckung der riesigen Salzrückstandshalde Hattorf bringt nicht die dringend notwendige Lösung des Abwasserproblems aus dem Kalibergbau von K+S. Da die Salzhalden ständig weiter anwachsen sollen, werden immer größere Mengen salzhaltiger Abwässer anfallen. Die nun genehmigte Abdeckung wurde vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie abgelehnt, weil die Halde sich noch jahrhundertelang verformen wird. Allein von Oktober 2019 bis April 2021 kam es im Abdeckungsbereich zu Sackungen von rund 6 Meter. Diesen Bewegungen kann die Abdeckung und insbesondere die verwendete Deponiefolie nicht dauerhaft standhalten. Einzig eine konsequente Verbringung der gewaltigen Salzrückstände als Feststoffe in die ausgebeuteten Bergwerke kann die Zunahme der Salzabwässer sicher verhindern.“

Hintergrund:

K+S will die Großhalden Hattorf, Wintershall und Neuhof in Hessen ständig vergrößern. Dadurch wird aber die Menge Salzabwasser aus den Halden ansteigen. Nach den umweltrechtlichen Vorschriften müssen die Einträge aber schnell sinken. In der Theorie sollen deshalb Haldenabdeckungen den Wassereintritt und damit den Salzwasseraustritt verhindern. Dazu müssten die Abdeckungen über die gesamte Standzeit der Halde, die über 1.000 Jahre beträgt, den Wassereintritt verhindern. In der Praxis sprechen die massiven Verformungen der Halden und die unzureichende Haltbarkeit der verwendeten Kunststofffolien gegen die Theorie der dauerhaften Haldenabdeckungen.

 

Weitere Informationen

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

BUND Landesverband Hessen e.V.
Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main

 

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb