Der stellvertretende Landesgeschäftsführer des hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) Thomas Norgall kommentiert den Statusbericht der hessischen Wasserstände vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) und der Umweltministerin Priska Hinz:
„Der Klimawandel hat bereits gravierende Folgen für Pflanzen und Tiere in Hessen. Nachdem die Hessische Umweltministerin Priska Hinz letzte Woche1 vermelden musste, dass der Gesundheitszustand des Waldes „so schlecht ist, wie nie zuvor“, kommt die nächste erschreckende Bilanzmeldung nun aus der Umweltfachbehörde HLNUG: In den meisten Bächen herrschte im Sommer Wassermangel, manche fielen auf großer Strecke sogar ganz trocken. Fische, Libellen und Muscheln: Alles was im und am Bach lebt, kämpft in solchen Situationen ums Überleben.
Dramatisch ist die Situation im Hessischen Ried. Hier geht die Trinkwasserversorgung bereits auf Kosten der Natur und muss trotz der verheerenden Folgen auch noch durch Wasserimporte aus Mittelhessen ergänzt werden. Seit rund 50 Jahren kämpfen die Wälder im Ried ums Überleben, weil unter ihnen zu viel Grundwasser als Trinkwasser für das Rhein-Main-Gebiet gefördert wird. Angesichts steigender Sommertrockenheit als Folge des Klimawandels muss das Rhein-Main-Gebiet seine Wasserversorgung neu ordnen. Nötig ist die Erweiterung der Rheinwasseraufbereitung, um so die möglichen Trinkwasservorräte zu erhöhen. Außerdem muss Frankfurt die Grundwasserstände im sterbenden Stadtwald durch die Infiltration von Mainwasser erhöhen.
Ausdrücklich begrüßt der BUND Hessen die angekündigte Unterstützung von Kommunen beim Wassersparen, einem der wichtigsten Themen unserer Zeit. Wir fordern aber konsequente Maßnahmen, die Trinkwasservorräte durch Brauchwasserlösungen und gesammeltes Regenwasser zu entlasten. Es muss jetzt gehandelt werden, denn mit jedem weiteren Jahr läuft uns mehr Zeit davon, Bäume, Fische und ganze Ökosysteme zu retten.“
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Thomas Norgall, stellv. Geschäftsführer BUND Hessen | Tel. 0170 2277238 - 1 Vergleiche Pressemitteilung zum Hessischen Waldzustandsbericht vom 06. November 2020
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Eindrücke aus dem Gernsheimer Wald. Alle Fotos sind von Henner Gonnermann/BUND Hessen.