Frankfurt am Main / Herborn, gemeinsame Pressemitteilung von BUND Hessen & Forstamt Herborn vom 12.11.2024
Zugegeben: Die Wildkatze, welche die rund 30 Besucherinnen und Besucher der geführten Wildkatzenwanderung am 27. Oktober 2024 in Herborn bestaunen durften, war nicht echt, doch deswegen nicht weniger imposant. Unter vielen neugierigen Blicken erklärte Susanne Steib, Leiterin des Projekts „Wildkatzenwälder von morgen“ beim hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), zu Beginn die Merkmale der Wildkatze und Spannendes zu ihrer Biologie.
Dann ging es los zur Wanderung durch den Wildkatzenlebensraum im Wald bei Herborn. Hier hat der BUND in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Herborn verschiedene Maßnahmen umgesetzt, die langfristig den Lebensraum der Wildkatze verbessern sollen. Revierförster Marius Kegel und seine Kollegin Annalena Gassmann erklärten fachkundig und anschaulich an den Maßnahmenflächen, wie neue Waldränder gestaltet und Totholzhaufen aufgeschichtet werden, um der Wildkatze Nahrungs- und Rückzugsräume zu bieten. Andrea Malkmus, Projektmitarbeiterin beim BUND und zuständig für die naturschutzfachlichen Maßnahmen, ergänzte Wissenswertes.
„Wohl strukturierte Waldränder mit Büschen und Wildsträuchern bieten der Wildkatze besonders gute Nahrungsräume, denn hier halten sich bevorzugt Mäuse auf“, erklärt Marius Kegel. „Gestufte Waldränder bieten aber gleichzeitig auch wertvollen Schutz vor Austrocknung und Stürmen.“ Die Maßnahmen werden im Rahmen des BUND-Projekts „Wildkatzenwälder von morgen“ umgesetzt, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt von Bundesamt für Naturschutz und Bundesumweltministerium gefördert wird.
Etwa nach der Hälfte der Wegstrecke ließ sich die gut gelaunte Gruppe Kuchen und Apfelsaft von heimischen Streuobstwiesen schmecken, bevor es durch den wohl duftenden Herbstwald wieder zum Ausgangspunkt zurückging.
Hintergrund
Damit sich die immer noch seltene Wildkatze auch weiterhin erfolgreich ausbreiten kann, möchte der BUND im aktuellen Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ mit gezielten Maßnahmen im Wald die Lebensräume der Wildkatze aufwerten. Dies trägt gleichzeitig dazu bei, Wälder artenreicher und widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu machen.
Im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ sind neben dem BUND Landesverband Hessen noch der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt. Damit ist beinahe das gesamte aktuelle Verbreitungsgebiet der Art in Deutschland abgedeckt. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat (HMLU) ist Co-Förderer des Vorhabens.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter:
- „Wildkatzenwälder von morgen“ in Hessen
- „Wildkatzenwälder von morgen“
- Projektinformationen im Bundesprogramm Biologische Vielfalt
- Pressefotos der Wildkatzenwanderung (© Andrea Malkmus)
Rückfragen beantwortet Ihnen:
Susanne Steib | BUND Hessen | Tel. 069 677376 16 | E-Mail: susanne.steib(at)bund-hessen.de
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