Pressemitteilung

Welttag der Städte – BUND fordert: Metropolen gegen Hitze begrünen

31. Oktober 2020 | Naturschutz, Klimawandel, Lebensräume, Nachhaltigkeit

Am 31. Oktober ist der Welttag der Städte. Der BUND Hessen fordert zu diesem Anlass, dass die Grünplanung in der Stadtplanung mindestens einen gleichberechtigten Stellenwert neben der Bau- und Verkehrsplanung erhalten muss.

Park mit Teich in Wiesbaden. Durch die Verdunstung von Wasser kühlen Grünflächen und Gewässer die Städte und sind wichtig in Zeiten des Klimawandels. (Foto: Julia Beltz)

Frankfurt am Main. Mit dem Welttag der Städte, der jedes Jahr am 31. Oktober begangen wird, machen die Vereinten Nationen darauf aufmerksam, dass „jede Stadt, egal ob arm oder reich, [...] ihre Hausaufgaben machen (muss), um ihren Einwohnern ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.“

Auch wenn aktuell der graue Herbst es fasst vergessen lässt, weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hessen zum Welttag der Städte auf die Herausforderungen hin, die der Klimawandel für die Lebensqualität in den Städten mit sich bringt.

„Die globale Erwärmung schreitet voran. Insbesondere in den Städten sind die Folgen der steigenden Temperaturen deutlich zu spüren. Hessens Metropolen müssen für Mensch und Natur auch in Hitzeperioden lebenswert bleiben. Es ist daher für den Gesundheitsschutz der Menschen unabdingbar, wirksame Gegenmaßnahmen zum Hitzestress umzusetzen“, fordert der Landesvorsitzende des BUND Jörg Nitsch.

Besonders anfällig auf die Belastungen des Temperaturanstiegs reagieren ältere Menschen, chronisch Kranke und Kinder. „Der Klimawandel zwingt uns zu neuen Gestaltungsnormen. Eine zielgerichtete Grünplanung mit Parks, schattenspendenden Straßenbäumen, Dach- und Fassadenbegrünungen ist ebenso zwingend erforderlich wie die Etablierung einer „blauen Infrastruktur“ mit Rinnsalen, offenen Wasserflächen und Trinkbrunnen. Aufgrund des Kühlungseffektes all dieser Maßnahmen kann bei sommerlicher Hitze die Lebensqualität für die Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner erheblich gesteigert werden. Die Grünplanung muss in der Stadtplanung mindestens einen gleichberechtigten Stellenwert neben der Bau- und Verkehrsplanung erhalten“, ergänzt Nitsch die Forderung des BUND.

Die außergewöhnlich trocken-heißen Sommer 2018, 2019 und 2020 und die angesichts des fortschreitenden Klimawandels auch zukünftig zu erwartende Sommerhitze zeigen für den BUND Hessen einen akuten Handlungsbedarf auf.

Nitsch: „Auch wenn die Umsetzung der erforderlichen Klimaschutzmaßnahmen zum Erreichen des Pariser Klimaziel höchste Priorität hat, verlangen die zwingend notwendigen Anpassungsmaßnahmen an den schon bestehenden Klimawandel zum Schutz der besonders betroffenen Menschen ein großes – auch finanzielles – Engagement der Kommunen.“

Hintergrund:

In Städten ist es im Schnitt einige Grad wärmer als im unbebauten Umland. Die dichte Bebauung verringert den Luftstrom und somit die Abkühlung der Innenstädte. Beton und Asphalt speichern zudem die Sonnenwärme und geben sie nachts wieder ab. In den vergangenen Jahren kam es vermehrt zu sogenannten Tropennächten, in denen es nicht unter 20 Grad Celsius abkühlt. Wie gefährlich Hitzeperioden sind, verdeutlichen Angaben des Umweltbundesamtes (UBA). Danach hat der heiße Sommer 2003 in Europa schätzungsweise 52.000 Menschen das Leben gekostet. Das Robert Koch Institut (RKI) schätzt, dass 2018 in Hessen etwa 740 Menschen hitzebedingt verstorben sind.

 

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