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Pressemitteilung

Nistkästen für die „Schul-Schläfer“ der Heinrich-von-Brentano-Schule

02. Oktober 2023 | Gartenschläfer

Nistkasten für Bilche Ein Nistkasten für Bilche.  (Foto: Rolf Wegst)

Gemeinsame Pressemitteilung von BUND Hessen & Heinrich-von-Brentano-Schule Hochheim

Hochheim. Sie haben geschraubt und gehämmert, was das Zeug hält: Noch vor den Sommerferien hatte die „Natur und Technik“-Klasse 6e der Heinrich-von-Brentano-Schule Hochheim zehn Nistkästen für den Gartenschläfer zusammengezimmert. Gemeinsam mit Lehrer Falk Schmidt und Susanne Steib, Projektkoordinatorin des Projekts „Spurensuche Gartenschläfer“ beim hessischen Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen), wurden die Kästen nun an Bäumen im Schulgarten aufgehängt. Nebenbei lernten die Schülerinnen und Schüler noch allerhand über den Gartenschläfer, seine Lebensweise und seine Gefährdung. Die geschützten Schlafmäuse leben seit Jahren auf dem Schulgelände und bewohnen auch das Schulgebäude. „Wir hören die Gartenschläfer immer mal wieder in den Zwischenwänden und finden leider auch tote Tiere. Hoffentlich finden sie in den neuen Nistkästen gute Rückzugsorte“, sagt Falk Schmidt. Die Kästen werden sowohl für die Überwinterung, als auch für die Jungenaufzucht im Sommer durch die Gartenschläfer genutzt. Schmidt weiter: „Als Umweltschule legen wir großen Wert darauf, den Schülerinnen und Schülern ein Bewusstsein für Natur und Umwelt zu vermitteln. Wir sind stolz darauf, dass die gefährdete Art in unserer Schule lebt und möchten einen Beitrag zu deren Schutz leisten.“ Wie sich im Gespräch mit Susanne Steib herausstellte, kannten viele der Jungen und Mädchen den Gartenschläfer bereits und konnten einige Geschichten zum Besten geben. Kein Wunder, liegt Hochheim doch inmitten des Hauptverbreitungsgebiets der Art in Hessen, wo sie von Wiesbaden über den Main-Taunus-Kreis bis nach Maintal verbreitet ist. „Ich finde das Engagement von Herrn Schmidt und seiner Klasse zum Schutz des Gartenschläfers sehr bemerkenswert und freue mich, dass sie unser Projekt unterstützen“, so Steib. Im Winter wird das Projekt „Gartenschläferschutz“ dann fortgesetzt, wenn eine „Nasch-Hecke“ aus heimischen Beerensträuchern im Schulgarten gepflanzt wird.

Hintergrund

In Hessen ist der Gartenschläfer ein Kulturfolger und insbesondere im Main-Taunus-Kreis sowie entlang von Rhein und Main vereinzelt recht häufig anzutreffen. Städte haben damit einen hohen Stellenwert für den Erhalt und die Wiederausbreitung der Art. Generell hat der Bestand des Gartenschläfers deutschlandweit, vor allem aber in den östlichen Verbreitungsgebieten Deutschlands, über die letzten Jahrzehnte stark abgenommen. Die möglichen Ursachen dieses Rückgangs wurden seit 2018 im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ mithilfe vieler freiwilliger Bürgerwissenschaftler*innen erforscht, seit 2022 werden im Projekt gezielte Schutzmaßnahmen umgesetzt. Auch die Bereitstellung von Nistkästen als zusätzliche Rückzugsorte für den Gartenschläfer gehört dazu. Die „Spurensuche Gartenschläfer“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

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