Frankfurt/Wetzlar. Wälder für die Wildkatze: Unter diesem Motto pflanzten der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) und die Gemeinde Siegbach am 5.3.2024 gemeinsam rund 360 Bäume und Sträucher. Im Gemeindewald wächst nun ein neuer artenreicher Waldrand, der langfristig neue Lebensräume für die Wildkatze schafft und gleichzeitig den Wald vor Klimaeinflüssen schützt.
Bürgermeister Maik Trumpfheller und Revierförsterin Anne Reichert stellten gemeinsam mit Andrea Malkmus, Mitarbeiterin im BUND-Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“, die beiden neuen Waldrandabschnitte nördlich des Ortsteils Wallenfels in der Gemeinde Siegbach der örtlichen Presse vor.
„Die neuen Waldränder sind aus heimischen standortgerechten Laubsträuchern, die auch Staunässe vertragen, wie Kreuzdorn und Gemeiner Schneeball, aufgebaut. In den hinteren Pflanzreihen kommen kleine Bäume wie Flatterulme, Erle und Eberesche dazu. Für die Wildkatze und andere Tierarten werden in den angrenzenden Waldflächen Totholzhaufen als Versteckplätze und Lebensraumstrukturen belassen“, erklärt Andrea Malkmus. Maik Trumpfheller, Bürgermeister der Gemeinde Siegbach, begrüßt die Pflanzmaßnahmen: „Wir als Gemeinde freuen uns, beim Projekt mitzuwirken. Mit der Pflanzung dieser artenreichen, stufigen Waldränder zwischen der ehemaligen Gemeindeweide von Wallenfels und dem FFH-Gebiet ,Struth von Bottenhorn‘ fördern wir nicht nur die Wildkatze, sondern auch die Entwicklung eines naturnahen Waldes“, erläutert Trumpfheller.
Neben der Wildkatze profitieren viele andere Tier- und Pflanzenarten von der neu entstehenden Strukturvielfalt. „Die Wildkatze wird in der Gemarkung von Siegbach bereits recht häufig beobachtet“, stellt Revierförsterin Anne Reichert fest. Die aktuell neu bepflanzte Fläche war einst ein Fichtenwald. Die Bäume starben aufgrund von Trockenheit und damit verbundenem Borkenkäferbefall ab. Seit der Entfernung der abgestorbenen Bäume war die Fläche kahl und offen. Jetzt soll hier ein standortgerechter Wald mit Flatterulme, Roterle und Vogelkirsche entstehen. Der BUND wird in Zukunft gemeinsam mit den Projektpartner*innen und mit Unterstützung von HessenForst, Kommunen und Privatwaldbesitzenden weitere Maßnahmen zur Förderung der Wildkatze im Lahn-Dill-Bergland planen und umsetzen. Waldbesitzende, die Interesse an der Mitwirkung haben, können sich bei Andrea Malkmus vom BUND Hessen melden: andrea.malkmus(at)bund-hessen.de
Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ist Co-Förderer des Vorhabens. Der BUND Hessen arbeitet bei der Umsetzung eng mit seinen Partnern HessenForst, Regierungspräsidium Gießen und Naturpark Lahn-Dill-Bergland zusammen. Ziel ist es, die Wiederausbreitung der Wildkatze zu unterstützen und gleichzeitig Wälder als artenreiche und klimarobuste Lebensräume zu gestalten.
Weitere Informationen
- Mehr zum Projekt »Wildkatzenwälder von morgen« in Hessen
- Pressefoto (© Andrea Malkmus); Neue Waldrandpflanzung mit Totholzinseln
- Gruppenbild (© Leonie Dittrich); v.l.n.r. Bgm. Maik Trumpfheller, Revierförsterin Anne Reichert, BUND Mitarbeiterin Andrea Malkmus
Kontakt:
- Susanne Steib, Projektleitung „Wildkatzenwälder von morgen“ in Hessen, susanne.steib(at)bund-hessen.de oder 069 677 376 16
- Andrea Malkmus, Mitarbeiterin im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ in Hessen, andrea.malkmus(at)bund-hessen.de oder 0176 60 40 4661
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