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Pressemitteilung

Kein Raubbau auf Kosten nachfolgender Generationen am kostbaren Gut Wasser! – Hessische Wasserpolitik muss zukunftsfähig werden!

22. März 2018 | Flüsse & Gewässer, Hessisches Ried Wälder, Werraversalzung

„Mit dem Beschluss für waldbauliche Maßnahmen ist es allein noch lange nicht getan. Die Grundwasseraufspiegelung muss sich direkt anschließen...”

Weltwassertag 2018 (Grafik: Niko Martin) Weltwassertag 2018 (Grafik: Niko Martin)

Anlässlich des Weltwassertages am 22.03.2018 fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ein verstärktes Engagement für eine zukunftsfähige und umweltverträgliche Wasserpolitik. BUND-Vorstandssprecher Jörg Nitsch: „Von einer zukunftsfähigen Wasserpolitik ist das Land Hessen immer noch weit entfernt.”

Im Hessischen Ried nehmen die Waldschäden durch die Grundwasserentnahmen weiter zu und für das Kalirevier in Nordhessen fehlt es immer noch an einer überzeugenden Konzeption zur Reduktion der Belastungen in Werra und Weser. Weiterhin fehlt es an einer politischen Strategie zum Schutz des Grundwassers vor Mikroschadstoffen und an der Beseitigung von Keimen aus den Krankenhausabwässern. Positiv bewertet der BUND die Bemühungen des Landes, zur Renaturierung der Bäche und Flüsse. BUND-Vorstandssprecher Jörg Nitsch: „Die Bemühungen zur Rückgewinnung von Überschwemmungsflächen müssen fortgesetzt werden. Hierzu sollten die Möglichkeiten, die Bundesregierung mit dem Programm „Blaues Band” bietet unbedingt genutzt werden.”

Zur Rettung der Wälder im Hessischen Ried fordert der BUND von Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) und der nächsten Landesregierung erneut eine verbindliche Zusage zur Grundwasseraufspiegelung mit Vernässungsschutz nach den Empfehlungen des Runden Tisches „Hessisches Ried”, die vom Landtag bereits vor Jahren angenommen wurden. „Mit dem Beschluss für waldbauliche Maßnahmen ist es allein noch lange nicht getan. Die Grundwasseraufspiegelung muss sich direkt anschließen, um den unwiederbringlichen Verlust der kostbaren Wälder zu verhindern”, stellt Jörg Nitsch vom BUND fest.

Für Nordhessen fordert der BUND eine zügige Reduktion und mittelfristig Ende der Einleitung von Salzabwasser in die Werra. „Nicht verwertbare Rückstände aus dem Kalibergbau müssen in fester Form wieder zurück in die Kalibergwerke gebracht werden”, fordert Jörg Nitsch vom BUND. In erster Linie ist hier K+S gefordert, seine Abfälle umweltverträglich und vor Ort zu entsorgen. Ausdrücklich erneuert der BUND seine Forderung nach einem Verzicht auf die Oberweser-Pipeline. Auch die geplante Verdopplung des bisherigen Volumens der bestehenden Kalihalden lehnt der BUND ab, denn das dort aufgehaldete Salz wird durch die Niederschläge gelöst und die so entstehenden salzhaltigen Abwässer werden Weser und Werra über mehr als 1.000 Jahre belasten.
 

Hintergrund

Die Vereinten Nationen (VN) rufen die Staatengemeinschaft zur Unterstützung des Weltwassertags am 22. März 2018 auf. Der Weltwassertag wurde anlässlich der Weltkonferenz „Umwelt und Entwicklung” 1992 in Rio de Janeiro ins Leben gerufen und wird alljährlich begangen. - Der Weltwassertag steht in diesem Jahr unter dem Motto ‚Nature for Water’. Im Mittelpunkt stehen „naturbasierte Lösungen” für die Herausforderungen, die wir im 21. Jahrhundert bewältigen müssen. Der Weltwassertag 2018 soll für eine stärkere Berücksichtigung naturnaher bzw. die natürlichen Potenziale von Ökosystemen nutzender Lösungen im Gewässermanagement werben. Dabei geht es auch um die Inwertsetzung der vielfältigen Leistungen, die solche Ökosysteme bereitstellen.

Die Wasserspeicher und -filter der Natur sind Wälder, Wiesen und Feuchtgebiete. Naturnahe Auen stellen als multifunktionale Ökosysteme eine Vielzahl von Ökosystemleistungen bereit, zum Beispiel Retentionsraum für Hochwasser und Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Sogenannte „grüne Infrastrukturen” können vielfach technische Bauwerke mit ihren Eingriffen in die Natur ersetzen oder diese zumindest sinnvoll ergänzen und dabei die Auswirkungen auf die Umwelt abmildern.
 

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