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Pressemitteilung

Kein Nachhaltigkeitspreis für REWE – Aktionsbündnis Bodenschutz Wetterau begrüßt konsequente Entscheidung

29. September 2020 | Lebensräume, Landwirtschaft, Flächenschutz

Strohballen auf Feld Wertvolle Böden vor Versiegelung schützen! (Symbolbild: Lynn Anders / BUND Hessen)  (Foto: Lynn Anders / BUND Hessen)

Am 22.9.2020 wurden die CSR-Preise der Bundesregierung verliehen. CSR steht für Corporate Social Responsibility, also für „vorbildliches gesellschaftliches, soziales und ökologisches Engagement“ eines Unternehmens. Die Bewerbung von REWE Group ging leer aus.

REWE Group hatte sich in den Kategorien "Unternehmen mit 1.000 und mehr Beschäftigten" und "Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement" beworben.

Aber es gab keine Auszeichnung. Dem stand wohl auch entgegen, dass es insbesondere beim  Projekt „REWE-Logistikzentrum Wölfersheim“ sowohl an Transparenz als auch an ökologischer Verantwortung mangelt. Denn Öffentlichkeit und Gemeindevertreter wurden mit der Entscheidung, dass gebaut wird, regelrecht überrumpelt, oder wie es der Dekan des ev. Dekanats Wetterau, Volkhard Guth, ausdrückte: "REWE hat sich wie ein Dieb in der Nacht in die Region eingeschlichen und vollendete Tatsachen schaffen wollen.“

Besonders absurd ist, so der Vertreter des BUND, Dr. Werner Neumann, dass ausgerechnet ein Lebensmittelkonzern besten europäischen Ackerboden zerstören will, mit erheblichen ökologischen Auswirkungen für zahlreiche geschützte Arten.

Der BUND Wetterau/Dr. Werner Neumann war im Vorfeld der Jury-Entscheidung als Interviewpartner dazu befragt worden.

Das Aktionsbündnis Bodenschutz Wetterau, ein Zusammenschluss von Naturschutzverbänden, mehreren Dekanaten der ev. und kath. Kirche in der Wetterau und Bauernverbänden, hat die Planungen für das Mega-Projekt REWE-Logistikzentrum mehrfach öffentlich kritisiert. Hunderte von Bürger*innen hatten Einwendungen dagegen vorgetragen. Der BUND Hessen führt mittlerweile mehrere rechtliche Verfahren, um das Projekt zu stoppen.

Eine von der Bürgerinitiative "Bürger für Boden" gestartete Petition wurde von "Rettet den Regenwald e.V." aufgegriffen. Schließlich können wir nicht von anderen Ländern fordern, den Regenwald zu schützen, wenn wir selbst in großem Stil beste Ackerböden vernichten. Mittlerweile haben sich über 75.000 Bürger*innen gegen dieses Vorhaben ausgesprochen, ebenso zahlreiche Wissenschaftler*innen und der Bundesverband Boden, die sich mit entsprechenden Appellen an REWE Group gewandt haben. Leider hat sich REWE Group bislang dazu nicht öffentlich geäußert, sondern hält unbeirrt am Ziel fest, die Produktpalette in vielen Märkten von 21.000 auf 45.000 Artikel aus aller Herren Länder auszuweiten.

Eine Nachhaltigkeitsstrategie im Lebensmittelbereich kann nicht grenzenlos weiter wachsenden Konsum im Fokus haben, sondern sollte auf qualitativ hochwertige, regional und saisonal produzierte Lebensmittel mit kurzen, CO2-armen Transportwegen frisch vom Acker setzen - statt lediglich damit zu werben. Dafür bedarf es dann auch keiner Mega-Logistikzentren. Dies wäre ein wirklicher Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit.

 

Weitere Informationen

 

 

Pressestelle BUND Hessen

Lynn Sophie Anders
069 677376 43
presse(at)bund-hessen.de
www.bund-hessen.de

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Geleitsstraße 14
60599 Frankfurt am Main

 

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