Schafe auf Streuobstwiese.

Wolf und Herdenschutz

Der Wolf ernährt sich in Deutschland bei uns zu rund 90 % von Rehen, Rotwild und Wildschweinen, wo es vorkommt auch von Dam- und Muffelwild. Nutztiere machen nur einen geringen Teil der Wolfsnahrung aus. Trotzdem ist die steigende Zahl der Nutztierrisse für die Weidetierhaltung ein großes wachsende Problem, das gelöst werden muss. Die Mehrzahl der Nutztierrisse betrifft Schafe und Ziegen.

Nutztierrisse lassen sich nachweislich durch Herdenschutzmaßnahmen reduzieren. Der flächendeckende Herdenschutz hat deshalb eine Schlüsselstellung, denn auch in 2023 erfolgen je nach Bundesland bis zu 75 % aller Nutztierrisse immer noch an ungeschützten Weidetieren. Gerade junge „Wanderwölfe“, die auf der Suche nach einem Revier durch Europa streifen, lernen an ungeschützten Weidetieren, wie leicht z.B. ein Schaf gegenüber einem Reh erbeutet werden kann. Die Zahl der Nutztierrisse wird oft von einzelnen Wölfen bestimmt, die wir fahrlässig auf Nutztiere trainiert haben.

 

Der BUND fordert daher

  • die vollständige Förderung von Herdenschutzmaßnahmen durch die Behörden,
  • unbürokratische Entschädigungszahlungen bei Rissen und die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Weidetierhaltung, insbesondere von Schäfer*innen,
  • eine bundesweite Vereinheitlichung der Herdenschutzmaßnahmen und die fortlaufende, bundesweite Evaluierung von Nutztierrissen.

 

 

Weiterführende Links:

 

Aktuelle Infomationen zum Wolf in Deutschland

Sachliche und aktuelle Informationen zum Wolf in Deutschland findet man auf der Homepage

Zur Situation in Hessen informiert das Wolfszentrum Hessen.

 

Mit dem Umlaufbeschluss Nr. 41/2024 vom 29.08.2024 hat die Umweltministerkonferenz den überarbeiteten »Praxisleitfaden zur Erteilung artenschutzrechtlicher Ausnahmen beim Wolf« beschlossen. 

Artenporträt

Wolf blickt nach hinten Der Wolf kehrt nach Hessen zurück.  (Foto: Cornelia Arens / Klick Faszination)

 

 

Ihr Kontakt

Thomas Norgall, stellv. Landesgeschäftsführer und Naturschutzreferent

Thomas Norgall

Naturschutzreferent & stellv. Geschäftsführer
Geleitsstraße 14 60599 Frankfurt am Main E-Mail schreiben Tel.: 069 677 376 -14 Mobil: 0170 22 77 238

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