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Pressemitteilung

Zwischenbilanz im BUND-Wildkatzenprojekt: 30 Helfer trotzen dem Winterwetter und sammeln Haare von eingeschneiten Lockstöcken

02. April 2013 | Wildkatze

Die Lockstock-Aktion ist Teil des vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projekts „Wildkatzensprung”, in dem der BUND u. a. den Aufbau einer bundesweiten Gendatenbank für Wildkatzen plant.

Lockstock-Kontrolle (Foto: Annika Hennemuth) Das angehängte Foto ist in Verbindung mit dieser Pressemitteilung und unter Nennung des Fotografen zur Veröffentlichung freigegeben. – Lockstock-Kontrolle (Foto: Annika Hennemuth)

Zur Halbzeit des vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Landesbetrieb Hessen-Forst gestarteten Wildkatzenprojekts im Werra-Meißner-Kreis gibt es erste Erfolge zu vermelden: 15 Haarproben wurden bereits von den freiwilligen Helfern an den im Wald aufgestellten Lockstöcken gesammelt. Ob es sich dabei wirklich um die Haare von Wildkatzen handelt, wird allerdings erst die genetische Untersuchung zeigen. „Wir hoffen auf viele neue Wildkatzen-Nachweise. Aber schon jetzt ist ein großer Erfolg des Projekts, dass so viele Menschen in der Region für die gefährdeten Tiere aktiv geworden sind”, freut sich die BUND-Lockstock-Koordinatorin Annika Hennemuth. „Seit Wochen trotzen die 30 Freiwilligen Eis und Schnee und untersuchen die teils im Tiefschnee stehenden Stöcke.” Die Lockstock-Aktion ist Teil des vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projekts „Wildkatzensprung”, in dem der BUND u. a. den Aufbau einer bundesweiten Gendatenbank für Wildkatzen plant.

Noch bis Ende April werden die freiwilligen Helfer – darunter Jäger, Förster, BUND-Mitglieder sowie naturschutzinteressierte Privatpersonen - die insgesamt 50 Lockstöcke kontrollieren. Die mit Baldrian besprühten Dachlatten ziehen Wildkatzen vor allem im Winter während der Paarungszeit sehr stark an. Beim Reiben am rauen Holz hinterlassen sie Haare, die gesammelt und genetisch analysiert werden. Die Suche nach den feinen hellen Haaren fordert von den Helfern viel Geduld und ruhige Hände. Um zu vermeiden dass übersehene Haare am Stock verbleiben und die nächste Kontrolle verfälschen, flammen die Helfer den Lockstock nach jeder Untersuchung ab bevor sie ihn erneut mit Baldrian einsprühen.

Mit der Lockstock-Methode wird in diesem Jahr deutschlandweit in vielen Gebieten nach den scheuen Tieren gesucht. Alle Nachweise fließen in eine Gendatenbank ein, anhand derer man z.B. das Wanderverhalten der Katzen dokumentieren kann. Dass die Wildkatze in den Wäldern des nordosthessischen Berglandes vorkommt, weiß man bereits durch Totfunde und Sichtungen. Durch die Untersuchungen erhofft sich der BUND weitere Erkenntnisse darüber, wie viele Tiere in der Region leben und mit welchen Wildkatzenvorkommen sie vielleicht verwandt sind. Mit ersten Ergebnissen der Genanalyse ist gegen Ende diesen Jahres zu rechnen.
 

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