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Pressemitteilung

Standorte von Rechenzentren besser planen: BUND fordert Regelungen in der Regionalplanung

21. Februar 2024 | Rechenzentren

"Rechenzentren könnten deutlich nachhaltiger betrieben werden. Die derzeitige Abwärmenutzung kann auf das tausendfache gesteigert werden. Dies setzt aber voraus, dass die Rechenzentren an der richtigen Stelle stehen" – Dr. Werner Neumann

Server-Raum eines Rechenzentrums Die Serverleistung im Rechenzentrum verbraucht viel Energie.  (Foto: phonlamaiphoto / AdobeStock)

Der  Landesverband Hessen, des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) setzt sich dafür ein, dass die Standorte großer Rechenzentren in der Regionalplanung gesondert festgelegt werden. Derzeit können diese riesigen Hallen in jedem Gewerbegebiet gebaut werden. Ergebnis ist, dass es Ansammlungen ("Cluster") gibt, die erhebliche Probleme aufgrund des hohen Strombedarfs ergeben. Neue Leitungen, teils auch durch Naturschutzgebiete werden benötigt.

Auf der anderen Seite entsteht in den Rechenzentren soviel konzentrierte Abwärme, dass die Heizung  ganzer Stadtteile damit unterstützt werden könnte. Dies könnte ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz und Energieeinsparung fossiler Brennstoffe sein. Aber die Wärmemenge ist so groß, dass man sie kaum abtransportieren kann, wie z.B. beim Standort des ehemaligen Neckermanngebäudes.

Beides spricht dafür, dass die Standorte der Rechenzentren nicht beliebig durch die Investoren ausgewählt werden sollten, sondern die Regionalplanung sinnvolle Standorte festlegen sollte. In der nun gesetzlich vorgeschriebenen Wärmeplanung, die alle Kommunen erstellen müssen, können dann die Abwärmezentren mit den Gebieten mit hohem Wärmebedarf abgestimmt werden. 

Auch die neue Hessische Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, dass die Aufnahme von Rechenzentren in die Regionalplanung geprüft werden soll. 

Dr. Werner Neumann erklärte für den Landesvorstand des BUND: "Rechenzentren könnten deutlich nachhaltiger betrieben werden. Die derzeitige Abwärmenutzung kann auf das tausendfache gesteigert werden. Dies setzt aber voraus, dass die Rechenzentren an der richtigen Stelle stehen"

Der BUND Hessen führt daher gemeinsam mit der Lokalen Agenda 21 der Stadt Offenbach und der Schader-Stiftung in Darmstadt, am 1. März 2024  (10-14 Uhr) ein Dialogforum durch. Die Teilnahme ist vor Ort und online möglich.

Neben den Fragen des Planungsrechts geht es um die derzeit nicht besonders attraktive Außenwirkung der Rechenzentren. Wie können Rechenzentren architektonisch in der Stadtplanung integriert werden? Zudem werden neue Ansätze kleinster dezentraler Rechenzentren vorgestellt, die Wohnviertel mitbeheizen können. 

Information und Anmeldung

www.schader-stiftung.de/planung_rechenzentren

 

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