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Pressemitteilung

Schafhaltung retten: BUND fordert die Einführung einer Weidetierprämie

29. März 2018 | Naturschutz, Landwirtschaft, Biologische Vielfalt

„Schafe leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Pflege unserer Kulturlandschaften, zur Biodiversität und sogar zum Hochwasserschutz.”

Rhönschafherde (Foto: Reiner Cornelius) Rhönschafherde (Foto: Reiner Cornelius)  (Foto: Reiner Cornelius)

Frankfurt am Main, 29. März 2018. – Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert bundesweit die Landwirtschaftsminister auf, sich bei der Bundesregierung für die Einführung einer Weidetierprämie für Schäfer*innen einzusetzen. Die Schafhaltung sei ein unverzichtbares Instrument des Landschafts- und Naturschutzes. Auch in Hessen sei sie für die Pflege und Offenhaltung der Kulturlandschaften – beispielsweise in der Rhön – wichtig. Dies müsse auch wirtschaftlich honoriert werden.

„Die Schäferei ist eine der letzten weitestgehend artgerechten Nutztierhaltungen in Deutschland. Doch der traditionsreiche Berufsstand – und mit ihm der Schafbestand – ist bedroht, denn allein vom Verkauf der Produkte können die Schäfer*innen nicht leben”, so Michael Rothkegel, Landesgeschäftsführer des BUND Hessen. „Schafe leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Pflege unserer Kulturlandschaften, zur Biodiversität und sogar zum Hochwasserschutz. Daher ist es aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes folgerichtig, dass Schäfer*innen mit öffentlichen Mitteln unterstützt werden”, postuliert Rothkegel.

Zur Verbesserung der wirtschaftlichen Situation der Weidetierhalter*innen fordert der BUND eine Weidetierprämie für Schafe sowie für Ziegen und Mutterkühe. 22 europäische Mitgliedstaaten fördern ihre Schäfer*innen mit rund 500 Millionen Euro im Jahr. „Die Weidetierprämie ist das beste Mittel für die Erhaltung der extensiven Weidetierhaltung – das sagt sogar die EU-Kommission. Deutschland jedoch ist eines weniger Länder in Europa, das auf Weidetierprämie verzichtet. Das muss sich ändern!”, fordert Rothkegel. Die Landesregierung müsse sich bei der neuen Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner für dieses Instrument stark machen. Bis Ende Juli müsse die Bundesregierung einen entsprechenden Beschluss nach Brüssel kommunizieren, damit die Weidetierprämien noch ab 2019 ausgezahlt werden könnten.

Der BUND stellt sich damit hinter die Forderungen der Kampagne #SchäfereiRetten, die am 13. März 2018 in Berlin über 75.000 Unterschriften für eine Weidetierprämie an das Bundeslandwirtschaftsministerium übergab. „Wenn die Politik nicht handelt, wird es mittelfristig keine Schäferinnen und Schäfer mehr geben. Ihre wichtige Landschaftspflege würde entfallen. Es gingen nicht nur wertvolle Kulturlandschaften verloren, sondern würde enorme Probleme für Natur- und auch Hochwasserschutz mit sich bringen. Es ist höchste Zeit zum Handeln!”, schließt Michael Rothkegel ab.
 

Hintergrundmaterial

  1. BUND Forderung Weidetierprämie: www.bund.net/aktuelles/detail-aktuelles/news/schafe-als-landschaftspfleger
  2. Change.org: Rettet die letzten Schäfer/innen Deutschlands – Traditionsberuf am Ende! #SchäfereiRetten: https://www.change.org/p/rettet-die-letzten-sch%C3%A4fer-innen-deutschlands-ein-traditionsberuf-am-ende-sch%C3%A4fereiretten
  3. Berufsschäfer – Keine Zukunft ohne Weidetierprämie: www.berufsschaefer.de/news/68/7/152/bundesverband-berufsschaefer-fordert-weidetierpraemie 

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