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Pressemitteilung

Ehrenamtlich auf den Spuren der Wildkatze – BUND-Projekt zeigt große Begeisterung für die Natur vor der eigenen Haustür

02. Dezember 2016 | Wildkatze

Über 150 Ehrenamtliche haben in den letzten fünf Jahren allein in Hessen beim BUND-Forschungsprojekt „Wildkatzensprung” mitgeholfen.

Ehrenamt für die Wildkatze (Grafik: Niko Martin) Ehrenamt für die Wildkatze (Grafik: Niko Martin)

Frankfurt/Main. – Anlässlich des Internationalen Tag des Ehrenamts betont der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die große Bedeutung von ehrenamtlichem Engagement für den Schutz der Natur. „Am Beispiel unserer Arbeit für die Europäische Wildkatze wird deutlich, dass gemeinsam mit Ehrenamtlichen im Naturschutz neue Wege offen stehen”, sagt Susanne Schneider, Koordinatorin des Wildkatzenprojekts beim BUND Landesverband Hessen. „Über 150 hessische Ehrenamtliche haben allein in den letzten fünf Jahren in einem BUND-Forschungsprojekt geholfen, den Schutz der Europäischen Wildkatze nachhaltig voranzubringen.”
 

Forschungsprojekt von Wissenschaft und Bürgern

Im Rahmen des Projekts „Wildkatzensprung”, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, wurde wissenschaftlich untersucht, in welchen Regionen die Wildkatze in Deutschland vorkommt. Wissenschaftlich geschult begaben sich Ehrenamtliche in Hessen unter anderem im Hessischen Bergland, Vogelsberg und im Odenwald ein Mal die Woche während der Wintermonate auf die Spur der Wildkatze. Sie haben die Lockstöcke, mit deren Hilfe Wildkatzen-Haarproben gewonnen werden, an festgelegten Orten aufgestellt und mit Baldrian präpariert. Der Geruch zieht Katzen an, die sich am Stock reiben und Haare hinterlassen. Diese Proben mussten sorgfältig abgesammelt und dokumentiert werden, damit sie anschließend im Forschungsinstitut Senckenberg genetisch analysiert werden konnten. „Entstanden ist eine weltweit einzigartige Gendatenbank – ein bedeutender Wissensschatz zu einer bedrohten Tierart”, erklärt Susanne Schneider. „Eine Teilnahme von so vielen Ehrenamtlichen an einer wissenschaftlichen Studie dieser fachlichen Tiefe ist auch für den BUND etwas ganz besonders – Bürgerwissenschaften im besten Sinne.”
 

Begeisterung am Natur-Erleben und an der Wissenschaft

Das Erlebnis der Natur vor der eigenen Haustür, das Mitmachen an einem sinnvollen Projekt und das Zusammenwirken mit vielen anderen Interessierten hat den Ausschlag gegeben, dass im Projekt „Wildkatzensprung” eine solche enge und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen gelang. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie zur Motivation von Ehrenamtlichen im Naturschutz, die der BUND in den kommenden Wochen veröffentlichen wird. „Natur erleben und Natur schützen – das gehört zusammen”, betont Susanne Schneider vom BUND. „Mit diesem Projekt konnten wir Erlebnisse und Fachwissen zur Natur vermitteln, das die Menschen nicht nur begeistert, sondern sie darin bestärkt mitzudiskutieren.”
 

Hintergrundinformation

Das Projekt „Wildkatzensprung” wird seit 2011 und bis 2017 im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.
 

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