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Pressemitteilung

BUND-Wildkatzenprojekt im Werra-Meißner-Kreis: 22 Wildkatzen nachgewiesen

14. Januar 2015 | Wildkatze

Einige „alte Bekannte”, aber auch viele neue Individuen – Wildkatzenpopulation ist sehr dynamisch – Dritte Lockstock-Saison hat bereits begonnen.

Wildkatze am Lockstock in Dudenrode (B. Hennemuth/BUND Hessen) Die Fotos sind in Verbindung mit dieser Pressemitteilung unter Nennung des Fotografen zur Veröffentlichung freigegeben: Wildkatze am Lockstock in Dudenrode (B. Hennemuth/BUND Hessen)

Frankfurt, 14.01.2015. – Die Freude unter den nordhessischen Wildkatzenschützern ist groß: im Rahmen der Wildkatzenerfassung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Hessen in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Hessisch Lichtenau im Werra-Meißner-Kreis konnten im Jahr 2014 22 Individuen dieser bedrohten Art nachgewiesen werden. Mit den Daten des Jahres 2013 kann man damit auf mindestens 16 Männchen und acht Weibchen rund um den Meißner, Hessisch Lichtenau und Großalmerode schließen. Zwei Tiere sind „alte Bekannte”, sie wurden bereits im letzten Erfassungsjahr nachgewiesen.

„Durch die relativ hohe Anzahl an neu nachgewiesenen Individuen vermuten wir, dass die Population im Untersuchungsgebiet sehr dynamisch ist und deren Zusammensetzung durch Ab- und Einwanderung oder auch Todesfälle von Jahr zu Jahr mehr oder weniger stark variiert”, so Susanne Schneider, Koordinatorin des Projekts Wildkatzensprung beim BUND Hessen. „Durch ein drittes Untersuchungsjahr erhoffen wir uns, noch mehr über diese Dynamik herauszufinden”, sagt Schneider. Das BUND-Projekt Wildkatzensprung wird im Rahmen des Bundesprogramms für Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert.

Auch für das Forstamt Hessisch Lichtenau ist der Nachweis einer ansässigen Wildkatzenpopulation ein Grund zur Freude: „Der Nachweis der scheuen Wildkatze in unseren Wäldern zeigt uns, dass wir mit der Bewirtschaftung der Wälder auf einem guten Weg sind und der Wildkatze einen geeigneten Lebensraum bieten”, so Forstamtsleiter Matthias Dumm.

Derweil gehen die Arbeiten des BUND zur Erfassung der Wildkatze im Werra-Meißner-Kreis im Jahr 2015 weiter. Bereits zum dritten Mal machen sich an die 30 ehrenamtliche Wildkatzenretterinnen und -retter bereits seit Anfang Januar und noch bis Ende April wöchentlich auf den Weg zu insgesamt 50 Lockstöcken, um dort Haare abzusammeln.

Der Wildkatze auf die Spur kommen der BUND und seine Helferinnen und Helfer durch die sogenannten Lockstöcke. Mit Baldrian besprühte Holzlatten werden zur Paarungszeit der Wildkatzen im Winter in den Wäldern aufgestellt. Die Tiere werden durch den Duft angezogen, reiben sich am Holz und hinterlassen dabei Haare. Diese werden regelmäßig eingesammelt und genetisch analysiert. Mit dieser Lockstock-Methode ist es bereits gelungen, die Wildkatze in verschiedenen Teilen Hessens nachzuweisen. Durch die Untersuchungen erhofft sich der BUND weitere Erkenntnisse darüber, wie viele Tiere in Hessen leben, wie sie wandern und mit welchen anderen Wildkatzenvorkommen in Deutschland sie verwandt sind.
 

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