Das Hessische Statistische Landesamt teilt in einer Pressemeldung vom 21. Juli 2022 mit, dass das geringere Verkehrsaufkommen in Zeiten der Corona-Pandemie sich inzwischen nicht mehr auf die Unfallstatistik auswirkt. So habe es im Mai 2022 auf hessischen Straßen insgesamt 1 880 Unfälle mit Personenschaden gegeben. Die Zahl im Vergleich zum Mai 2021 hat um 41 Prozent zugenommen und liegt erstmals wieder über dem Niveau von Mai 2019, dem Vergleichszeitraum vor Beginn der Corona-Pandemie. Michael Rothkegel, Geschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Hessen, kommentiert:
„Auch wenn im Mai 2022 drei Personen weniger bei einem Unfall auf hessischen Straßen ums Leben kamen als im Mai 2021 und 5 Personen weniger als im Mai 2019 sind 15 Getötete auf hessischen Straßen in einem Monat schrecklich und viel zu viel. "Vision Zero", das ist das Ziel, im Verkehrsbereich keine Getöteten mehr beklagen zu müssen, ist angesichts dieser Zahlen noch in weiter Ferne. Um "Vision Zero" zu erreichen, ist eine deutliche Verminderung des PKW-Verkehrs insgesamt zwingend notwendig sowie Tempolimits (120 Km/h auf Autobahnen, 80 Km/h außerhalb geschlossener Ortschaften, 30 Km/h als Regelgeschwindigkeit innerorts). Hier muss die Verkehrspolitik in Bund und Ländern endlich die Weichen richtig stellen.“
Für mehr Verkehrssicherheit, für eine gute Mobilität für alle, für höhere Lebensqualität in Städten und Gemeinden und für effektiven Klimaschutz setzt sich das „Volksbegehren für ein Verkehrswendegesetz“ ein, das von VCD (Verkehrsclub Deutschland), dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub), FUSS e.V. (Fachverband Fußverkehr Deutschland) und den Radentscheiden Frankfurt, Darmstadt, Offenbach und Kassel initiiert und von BUND Hessen, Greenpeace und den Naturfreunden Hessen unterstützt wird.
Noch bis 31. Juli 2022 werden Unterschriften gesammelt.
Weitere Informationen unter https://verkehrswende-hessen.de/.