Naturnah Gärtnern: Tipps für Ihren Naturgarten

28. Mai 2024 | Biologische Vielfalt, Chemie, Naturschutz

Mit diesen Tipps gelingt der Naturgarten.

Naturnahe und strukturreiche Gärten liefern Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Tiere. Naturnahe und strukturreiche Gärten liefern Nahrung und Lebensraum für zahlreiche Tiere.  (Foto: Michael Flath)

Ein naturnaher, vielfältiger Garten ist für uns Menschen wunderschön und ein Paradies für Schmetterlinge, Bienen und Kleintiere. Sie sind ein Refugium für viele Arten, die in unserer ausgeräumten Agrarlandschaft kaum noch Rückzugsorte wie Gehölze sowie Nahrungsquellen wie blütenreiche Wiesen finden. Wir haben die wichtigsten Tipps, wie ein naturnaher Garten gelingt. Wer keinen eigenen Garten hat, kann im Balkonkasten viel für Schmetterlinge, Wildbienen und andere Sechsbeiner tun. 

Die drei wichtigsten Tipps auf einen Blick:

  • Gestalten Sie Ihren Garten oder Balkon abwechslungsreich, um vielen Tieren und Pflanzen Unterschlupf zu bieten.

  • Verzichten Sie beim Gärtnern auf Pestizide, Mineraldünger und torfhaltige Erde. 

  • Nutzen Sie nur Saatgut und Pflanzen mit dem Bio-Siegel und bieten Sie Raum für alte heimische Sorten und Wildpflanzen.


Gärtnern ohne Gift

Pestizide schaden Bienen und Schmetterlingen, Regenwürmern und Vögeln. Die gute Nachricht: Sie brauchen gar keine Chemiekeulen, um ihren Salat vor Schnecken zu schützen. Locken Sie mit den richtigen Pflanzen Nützlinge in Ihren Garten. Die richtige Mischkultur und Fruchtfolge macht Pestizide und Chemie-Dünger ebenfalls überflüssig. Wählen Sie einheimische und widerstandsfähige Pflanzen, altbewährte Sorten und regionales Saatgut. Jäten, hacken und mulchen Sie Ihre Beete. Damit schützen Sie die Erde vor dem Austrocknen, unterdrücken Beikräuter und bringen Nährstoffe zurück in den Boden.
  

Torffreie Erde verwenden

Verwenden Sie im Garten oder auf dem Balkon nur torffreie Erde. Torf wird in Mooren abgebaut – mit torffreier Erde schützen Sie also die Moore und damit auch unsere Natur und unser Klima. Verzichten Sie auch auf Mineraldünger. Verwenden Sie Saatgut und Pflanzen mit dem Bio-Siegel. Denn selbst angeblich bienenfreundliche Zierpflanzen weisen mitunter Rückstände hochgiftiger Pestizide auf. Auf Pflanzentauschbörsen können Sie Stauden teilen und unbelastete Pflanzen tauschen oder verschenken. Noch mehr Alternativen zu torffhaltiger Erde finden Sie im BUND-Ökotipp-Video zu torffreiem Gärtnern


Strukturiertes Chaos

Eine selten gemähte Blumenwiese oder eine Hecke mit heimischen Gehölzen zieht viele Wildtiere an. Die sind im Naturgarten nützlich. So bestäuben Bienen unser Obst und Gemüse. Vögel und Igel, Marienkäfer oder Florfliegen halten Tiere in Schach, die es auf Ihr Gemüsebeet abgesehen haben. Ein strukturreicher Garten aus Steinhaufen, Totholz, Nistkästen und verwilderten Winkeln bieten Lebensraum für Nützlinge und sind unverzichtbar in naturnahen Gärten. Je mehr natürliche Abwechslung Ihr Garten bereithält, desto besser.


Mähen Sie selten

Statt nach dem Winter Rasen neu auszusäen, lassen Sie Ihre Blumenwiese einfach von alleine wachsen und mähen Sie in Ihrem Naturgarten nur selten. Hohe Wildgräser sind ein wichtiger Lebensraum für Insekten. Wenn Sie doch zum Rasenmäher greifen sollten, verzichten Sie auf Mähroboter und lassen idealerweise ungemähte Bereiche zurück, damit sich die biologische Vielfalt dort frei entwickeln kann.


Naturnahes Gärtnern: Das Wichtigste auf einen Blick 

  • Auf Pestizide verzichten: In Deutschlands Gärten landen jährlich Tausende Tonnen Pestizide. Darunter leiden Mensch und Natur.

  • Auf Kunstdünger verzichten: Allein die Herstellung von Kunstdünger verschlingt viel Energie und Ressourcen. Darüber hinaus belastet Kunstdünger Boden und Gewässer.

  • Torffreie Erde verwenden: Für Torf in Garten- und Blumenerde werden intakte Moore vernichtet, die für den Natur- und Klimaschutz unverzichtbar sind. In unserem aktuellen Einkaufsführer „Torffreie Erden“ listen wir torffreie Produkte sortiert nach Anbieter. 

  • Heimische Vielfalt fördern: Unsere Tierwelt, darunter viele im Garten nützliche Arten, ist an heimische Wildkräuter, Sträucher und Bäume angepasst. Lassen Sie dafür Raum.

  • Lebensräume für Tiere schaffen: „Wilde Ecken“ sind im Garten essenziell. Ungemähte Wiesenstücke, Hecken oder angehäuftes Laub und Totholz bieten Rückzugsorte für Insekten, Vögel, Igel und andere Arten.

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