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Pressemitteilung

Verhandlungen über eine Regierungskoalition in Hessen: BUND fordert eine Wende für Landwirtschaft und Ernährung

30. Oktober 2013 | Landwirtschaft, Ernährungswende

„Hessen braucht eine Agrarwende, die dazu führt, den Anteil des Ökolandbaus bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen und langfristig 100 Prozent Ökolandbau zu erreichen.”

BUND Hessen fordert Agrarwende (Grafik und Foto: Niko Martin) BUND fordert eine Wende für Landwirtschaft und Ernährung (Grafik und Foto: Niko Martin)

Der hessische Landesverband des BUND (BUND Hessen) fordert von der zukünftigen Landesregierung die Initiative für eine Wende für Landwirtschaft und Ernährung in Hessen.

Herwig Winter, BUND–Vorstandssprecher: „In Hessen werden etwa 43 Prozent der Landesfläche landwirtschaftlich genutzt. Der Anteil, der ökologisch bewirtschaftet wird, liegt immerhin bei 10,5 Prozent und damit deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Dennoch ist auch in Hessen die Artenvielfalt durch die intensive Landwirtschaft massiv bedroht. Der Biozideinsatz auf den Feldern sowie der Antibiotikaeinsatz in manchen Ställen sind zu hoch, in manchen Gebieten ist das Grundwasser mit Nitraten und Pestiziden belastet.”

Das Leitbild des BUND für die Landwirtschaft ist der ökologische Landbau, weil er besonders sorgsam mit den natürlichen Ressourcen umgeht, den Tierschutz achtet, schädliche Umweltauswirkungen der landwirtschaftlichen Intensivproduktion vermeidet und deutlich weniger Klimagase verursacht.

Herwig Winter: „Hessen braucht eine Agrarwende, die dazu führt, den Anteil des Ökolandbaus bis 2020 auf 20 Prozent zu erhöhen und langfristig 100 Prozent Ökolandbau zu erreichen.”

Für eine Agrarwende in Hessen fordert der BUND konkret:

  • den Einsatz der Landesregierung auf Bundesebene dafür, dass 15 Prozent der Finanzmittel der 1. Säule der Agrarzahlungen zweckgebunden für den Biolandbau und Agrar-Umweltprogramme umgewidmet werden,
  • die Entwicklung und Umsetzung eines Aktionsplans zur Förderung und Ausweitung des Ökolandbaus und zur Vermarktung der auf diesem Wege erzeugten Produkte,
  • eine Förderung des Anbaus von unterschiedlichen Kulturpflanzen in kürzeren Zeiträumen (Fruchtfolge) und eine Förderung des Anbaus von Eiweißfutterpflanzen (Leguminosen), um den Import von überwiegend gentechnisch veränderter Soja aus Übersee zu senken,
  • eine Stärkung der Förderung für benachteiligte Gebiete, um die agrarische Vielfalt und die Kulturlandschaft auf ungünstigeren Standorten zu bewahren,
  • die Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln zum Schutz der Böden, des Wassers und der Artenvielfalt,
  • eine Förderung bienenfreundlicher Landwirtschaft (Blühstreifen auf Äckern, Gewässerrändern und auf intensiv genutzten Grünflächen),
  • den Verzicht des Einsatzes der Gentechnik auf Hessens Feldern,
  • die stärkere Ausrichtung der Förderung von umwelt- und tierschutzgerechten Stallneu- und -umbauten und eine Bindung daran, dass die Betriebe mindestens 50 Prozent des Futters auf eigenen Flächen erzeugen.

Der BUND Hessen erwartet, dass sich in der neu zu konstituierenden Landesregierung die Kräfte wiederfinden, die in der Lage und Willens sind, diese Forderungen konsequent umzusetzen.
 

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