Pressemitteilung

Lichtverschmutzung: BUND Hessen fordert nächtliches Abschalten öffentlicher Beleuchtung

12. Mai 2025 | BUND, Lichtverschmutzung

Der BUND Hessen warnt vor den Folgen zunehmender nächtlicher Beleuchtung in hessischen Städten und Gemeinden – und ruft Kommunen und Gewerbetreibende zum Handeln auf.

Bei der Verleihung des Eduard-Bernhard-Preis (v.li.): BUND Hessen Vorstandsmitglied Gabriela Terhorst, Preisträgerin Sabine Frank, BUND Hessen Vorstandsmitglied Ingeborg Peine  (Lynn Sophie Anders / BUND Hessen)

Wo Licht ist, ist nicht immer auch Dunkel: In vielen hessischen Orten werden Nächte zunehmend durch künstliche Beleuchtung aufgehellt – mit gravierenden Folgen für Mensch, Tier und Umwelt. Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) ruft Kommunen daher dazu auf, öffentliche Beleuchtung in den Nachtstunden zwischen 23 Uhr und 5 Uhr überall dort konsequent abzuschalten, wo sie nicht zwingend erforderlich ist. Auch Gewerbetreibende sind aufgefordert, ihre Außen- und Werbebeleuchtung in dieser Zeit abzustellen.

Jörg Nitsch, Landesvorsitzender des BUND Hessen, sagt: „Lichtverschmutzung ist ein oft unterschätztes Umweltproblem. Vor allem überflüssige Beleuchtung von Gebäuden, Straßen und Plätzen stört den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus vieler Lebewesen, beeinträchtigt die menschliche Gesundheit und verschwendet zudem Energie.“

Auch Sabine Frank, Sternenparkbeauftragte beim Landkreis Fulda, betont: „Die natürliche Abfolge von Hell und Dunkel ist lebenswichtig für Tiere, Pflanzen und auch uns Menschen, die Dunkelheit zur Erholung brauchen. Dunkelheit ist kein Mangel, sondern ein natürlicher Teil allen Lebens und Voraussetzung für die Sichtbarkeit des Sternenhimmels, der Menschen oft viel bedeutet. Wo die natürliche Nacht noch erhalten ist, sollten wir sie schützen – und dort wo künstliches Licht nötig ist, auf möglichst wenig invasive und umweltschonende Techniken setzen.“

Sabine Frank setzt sich seit vielen Jahren gegen Lichtverschmutzung ein. Sie berät Kommunen sowie Bildungseinrichtungen und bietet Führungen unterm Sternenhimmel an. Für ihr außerordentliches Engagement wurde sie am 26. April 2025 im Rahmen der Landesdelegiertenversammlung des BUND Hessen mit dem Eduard-Bernhard-Preis, der höchsten Auszeichnung des BUND Hessen, geehrt.

Um die Lichtverschmutzung wirksam zu verringern, empfiehlt der BUND Hessen eine Kombination aus verschiedenen, sich ergänzenden Maßnahmen. Neben der Nachtabschaltung unnötiger Beleuchtung gehören dazu:

  • der Verzicht auf übermäßige Außenbeleuchtung, insbesondere in der Nähe insektenreicher Lebensräume,
  • der Einsatz insektenfreundlicher Leuchtmittel mit warmen Lichtfarben,
  • die Vermeidung von Streulicht durch voll abgeschirmte Leuchten, und
  • eine zielgerichtete Beleuchtung ausschließlich auf tatsächlich benötigte Flächen.

„Mit einfachen Mitteln lassen sich große Wirkungen erzielen – für mehr Artenvielfalt, mehr Energieeffizienz und eine neue Wertschätzung für die Dunkelheit“, ergänzt Jörg Nitsch.

 

Pressestelle BUND Hessen

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