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Pressemitteilung

Kein Ostern ohne farbenfrohe Eier – Doch was steckt hinter der bunten Schale von Eiern aus dem Supermarkt? Und wie lassen sich Eier mit pflanzlichen Farben ganz leicht selbst färben?

28. März 2013 | Chemie, Landwirtschaft, Ernährungswende

Anstatt bereits gefärbte Eier zu kaufen oder die unbehandelten Eier mit künstlichen Lebensmittelfarbstoffen einzufärben, besteht die Möglichkeit, natürliche Farben zu verwenden.

Eier mit Pflanzenfarben selber färben (Foto: Rita Köhler / pixelio.de) Eier mit Pflanzenfarben selber färben (Foto: Rita Köhler / pixelio.de)

Die Versuchung ist groß: einfach im Supermarkt zugreifen, eine der Schachteln mit den schönen bunt gefärbten Eiern in den Einkaufswagen legen und schon kann das Osterfest beginnen. Doch es lohnt sich, etwas kritischer über dieses Thema nachzudenken.

Bereits  gekochte und gefärbte Eier, die angeboten werden, unterliegen im Gegensatz zu rohen Eiern keiner gesetzlichen Pflicht zur Haltungskennzeichnung. Aus diesem Grund stammen viele dieser Eier von Hühnern, die noch immer unter den schlimmen Bedingungen der Käfighaltung zu leiden haben. Die klassische Legebatterie ist in Deutschland zwar seit dem Jahr 2009 verboten. Häufig wurde sich jedoch lediglich auf die sogenannte „Kleingruppenhaltung” umgestellt. Die Haltungsbedingungen haben sich dadurch kaum verbessert. Statt der früher vorgeschriebenen 550 cm2 stehen nun jeder Henne 800 cm2 Platz zur Verfügung – immer noch kaum mehr als eine DIN A4-Seite.  Im Regelfall müssen sich etwa 60 Hühner einen knapp 5 m2 großen Käfig teilen. Auch die verordneten Sitzstangen,  Legenester und die Einstreu helfen deshalb wenig, denn durch die geringe Größe der Käfige und die große Anzahl an Tieren können diese Angebote von den Hühnern nicht artgerecht genutzt werden.

Doch nicht nur die Haltungsbedingungen der Hühner, von denen bereits gefärbte Eier stammen, sind zweifelhaft: die bei diesen Eiern verwendeten synthetischen Färbemittel sind zwar für Lebensmittel zugelassen, können jedoch bei empfindlichen Menschen allergische Reaktionen wie Hautrötungen und Juckreiz bis hin zu Neurodermitis und Asthma auslösen. Bleiben die Farbstoffe auf der Schale, sind sie unbedenklich. Sie können jedoch durch kleine Risse in der Eierschale auf das Eiweiß gelangen.

Sicherer ist es deshalb, Eier aus Freiland- oder Biohaltung zu kaufen. Diese erkennt man an der Kennzeichnung mit den Ziffern 0 oder 1 an erster Stelle der Stempelung, wobei die 0 für ökologische Haltung und Biofutter und die 1 für Freilandhaltung mit konventionellem Futter steht. Die Kennzeichnung mit dem Stempel zeigt dabei Erfolg: Lediglich fünf Prozent der Deutschen greift noch zu Eiern von Hühnern aus Käfig-, bzw. Kleingruppenhaltung.
 

Eier selbst färben

Anstatt bereits gefärbte Eier zu kaufen, oder die unbehandelten Eier mit künstlichen Lebensmittelfarbstoffen einzufärben, besteht die Möglichkeit, natürliche Farben zu verwenden. Das Färben mit Pflanzenfarben ist recht einfach.  Um verschiedene Farben zu bekommen können unterschiedliche Pflanzen verwendet werden. Braun- und Gelbtöne erhält man durch Zwiebelschalen oder Kamillenblüten, Blau und Türkis durch Rotkohlblätter oder durch Holunderbeersaft. Für grüne Eier verwendet man Spinat oder Brennesseln.

Zum Färben muss eine Mischung aus 500 ml Wasser, etwa einem Esslöffel Essig und 250 g der jeweiligen Pflanze zunächst 10  bis 15 Minuten kochen. Ausnahme ist der Holunderbeersaft; die entsprechende Menge Saft ersetzt dabei das Wasser und wird mit Essig vermischt erhitzt.
Vor allem bei helleren Farbtönen empfiehlt es sich in der Regel, weiße Eier zu verwenden, da bei diesen die Farben besser zur Geltung kommen können.

Nach dem Ende der Kochzeit werden die bereits hart gekochten Eier in dem noch heißen Sud gefärbt. Damit sie die Farbe besser annehmen ist es von Vorteil, die Eier vorher mit Essig abzureiben. Am besten sollte man die Eier im abgekühlten Sud über Nacht im Kühlschrank stehen lassen.

Alternativ zur eigenständigen Herstellung können fertige Pflanzenfarben zum Färben der  Ostereier in den entsprechenden Biomärkten und häufig auch im Internet über deren Webseiten erstanden werden.
 

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