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Pressemitteilung

Frankfurter Flughafen: Neues Lärmschutzkonzept unabdingbar – Kein Bau des Terminal 3

04. September 2013 | Flughafen

„Wenn die Flugrouten geändert und die Fluglärm-Teppiche neu verlegt werden müssen, verlieren die alten Abwägungen im Planfeststellungsschluss zum Flughafenausbau ihre Gültigkeit.”

Bäume statt Terminal 3! (Grafik: Niko Martin) Bäume statt Terminal 3! (Grafik: Niko Martin)

Als Konsequenz aus dem gestrigen Urteil des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein neues Lärmschutzkonzept für den Frankfurter Flughafen. Thomas Rahner, BUND Vorstandsmitglied und Fachanwalt für Verwaltungsrecht: „Nun zeigt sich die Fehlplanung in aller Schärfe. Wenn die Flugrouten geändert und die Fluglärm-Teppiche neu verlegt werden müssen, verlieren die alten Abwägungen im Planfeststellungsschluss zum Flughafenausbau ihre Gültigkeit.” Der BUND fordert deshalb eine Öffnung des Planfeststellungsbeschlusses und den Verzicht auf den Bau des Terminal 3, denn nach der Gerichtsentscheidung ist wieder offen, wie viele Flugbewegungen am Frankfurter Flughafen auf welchen Routen stattfinden können und dürfen. BUND Vorstandsmitglied Thomas Rahner: „Derzeit fehlt der Bedarfsnachweis für das geplante neue Terminal.”

Aus der Sicht des BUND ist es nun besonders nötig, dass die vom Fluglärm geplagte Rhein-Main-Region weiter solidarisch Druck auf die Landespolitik in Wiesbaden ausübt. BUND Vorstandmitglied Thomas Rahner: „Die Landesregierung muss den Mut zum Eingeständnis der Planungsfehler haben und sich offen der nun notwendigen Diskussion stellen.”

Die Gerichtsentscheidung gegen die Südumfliegung trifft den Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2007 nach Meinung des BUND „mitten ins Herz”, weil nun wieder völlig offen ist, ob das Ausbauziel „unabhängiger Betrieb der Start- und Landebahnen mit einer Kapazität von mindestens 126 Flugbewegungen in der Stunde” überhaupt erreicht werden kann. Wenn die Sicherheitsprobleme der erfolgreich beklagten „Südumfliegung” nicht gelöst werden können, befürchtet der BUND einen Überflug von immer mehr Wohngebieten in Rüsselsheim und Raunheim, denn die Wiederaufnahme des Flugbetriebs über die alte Nordwestroute wurde im Planfeststellungsverfahren von der Deutschen Flugsicherung ebenfalls aus Sicherheitsgründen verworfen. Aus Gründen des Gesundheitsschutzes völlig indiskutabel ist für den BUND die nun drohende Doppelbelastung aus An- und Abflügen von Baugebieten in Flörsheim, Hochheim, Raunheim oder Rüsselsheim. BUND Vorstandsmitglied Thomas Rahner: „Die Lärmprobleme werden größer und größer. Neue Doppelbelastungen aus An- und Abflug darf es nicht geben. Die Landeregierung muss die Menschen vor dem Fluglärm endlich wirksam schützen.”

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