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Pressemitteilung

„Ein Wendepunkt in der Waldnutzung durch Hessen-Forst” – BUND begrüßt die Umstellung der Waldbewirtschaftung auf die Kriterien des FSC (Forest Stewardship Council)

22. April 2014 | Wälder, Naturschutz

„Der heutige Tag stellt einen Wendepunkt für die Waldbewirtschaftung dar, denn künftig gelten im Wald des Landes Hessen endlich höhere und vor allem klar nachprüfbare ökologische Standards für die Waldbewirtschaftung durch Hessen-Forst.“

Kellerwald (Foto: Niko Martin) Kellerwald (Foto: Niko Martin)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt den heute von Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) verkündeten Startschuss für die schrittweise Umstellung der Bewirtschaftung des Staatswaldes auf die Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC). BUND Vorstandssprecher Jörg Nitsch: „Der heutige Tag stellt einen Wendepunkt für die Waldbewirtschaftung dar, denn künftig gelten im Wald des Landes Hessen endlich höhere und vor allem klar nachprüfbare ökologische Standards für die Waldbewirtschaftung durch Hessen-Forst. Wichtig ist dem BUND auch, dass die Einhaltung sozialer Standards nun ebenfalls als Teil der Bewirtschaftungsvorgaben gesichert wird. Mit der heute beginnenden Umstellung in der Staatswaldbeförsterung erfüllt die schwarz-grüne Landesregierung eine der ganz wichtigen Forderungen des BUND Hessen. 

Der deutliche ökologische Unterschied zwischen der heutigen Bewirtschaftung und dem FSC-Standard wird an der Verdreifachung der so genannten „Biotopbäume” besonders deutlich. Ihre Zahl wird von drei auf 10 Bäume pro Hektar ansteigen. Damit wird sich z. B. der Quartiermangel für Fledermäuse und andere Bewohner von Baumhöhlen deutlich verringern. „Biotopbäume sind Bäume mit Höhlen oder Nestern von Greifvögeln, die eine ökologische Schlüsselstellung haben. Sie werden dauerhaft geschützt und dürfen nicht gefällt werden. Langfristig wird so damit der Grundstein für ein Netz uralter Baumveteranen gelegt, die z. B. die Voraussetzung für das Überleben zahlreicher, hochspezialisierter Pilze und Insekten sind. Diese „Totholzspezialisten” sind heute oft vom Aussterben bedroht, weil bisher nicht genügend alte Bäume im Wald verbleiben.

Der heutige Startschuss zur Umstellung der Bewirtschaftung des Staatswaldes in neun Forstämtern bedeutet, dass ca. ein Viertel der Forstämter der 41 staatlichen Forstämter in Hessen sich in Kürze in der Umstellung befinden wird. Damit besteht die Gewähr, dass die Umstellung auf FSC-Regeln innerhalb der fünfjährigen Regierungsperiode in allen Forstämtern erfolgen kann.

Positiv bewertet der BUND die Auswahl der benachbarten Forstämter Langen, Hanau, Nidda und Schlüchtern in Südhessen. Zusammen mit den bereits umgestellten kommunalen und staatlichen Waldflächen im Forstamt Dieburg und dem in der Umstellung befindlichen Stadtwald von Frankfurt entsteht die Möglichkeit, die Vermarktung des FSC-Holzes zu optimieren und ggf. höhere Preise am Markt durchzusetzten.
 

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