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Pressemitteilung

Der BUND trauert um Walter Raiss

12. August 2014 | BUNDintern

Unvergessen bleibt sein Einsatz bei der Koordination des ersten Hessischen Volksbegehrens gegen den Bau der Startbahn 18 West am Frankfurter Flughafen.

Der BUND trauert um Walter Raiss (Foto: Walter Keber) Der BUND trauert um Walter Raiss (Foto: Walter Keber)

Wir trauern um Walter Raiss, der am 10. August 2014 im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Wir verlieren mit ihm einen liebenswerten Menschen und unermüdlich aktiven Mitstreiter, der sich über Jahrzehnte mit großem ehrenamtlichen Engagement für den Natur- und Umweltschutz in seiner Heimatstadt Mörfelden-Walldorf, im Landkreis Groß-Gerau aber auch hessenweit und darüberhinaus eingesetzt hatte.

So konnten vor Ort Walter Raiss und seine Mitstreiter die Sicherung des Streuobstgebietes „Rödergewann” als geschützter Landschaftsbestandteil und FFH-Gebiet durchsetzen. Ohne den unermüdlichen Einsatz von Walter Raiss, sein Organisationstalent und seine Bereitstellung von Gerät, Wasserfässern und Anhängern für den Schäfer, der die 500-köpfige BUND-Schnuckenherde gepachtet hatte, wäre es nicht möglich gewesen, über mehrere Jahre auf dieser 132 Hektar großen Fläche zwischen den Stadtteilen Mörfelden und Walldorf das Streuobstgebiet durch Beweidung vor der Verbuschung zu bewahren.

Auf Initiative von Walter Raiss errichtete der Ortsverband Mörfelden-Walldorf, den er seit 1982 aufbaute und der bis heute zu den mitgliederstärksten Ortsverbänden in Hessen gehört, im Jahr 1993 eine eigene Lärmmessstation, mit der kontinuierliche Messungen von Verkehr- und Fluglärm vorgenommen werden.

Walter Raiss war 20 Jahre lang, von 1983 bis 2003, Mitglied des Landesvorstands. Von 1989 bis 1999 fungierte Walter Raiss als Schatzmeister des Landesverbandes und hatte maßgeblichen Anteil an der Entwicklung des Landesverbandes hin zu einem modernen, schlagkräftigen, finanziell soliden und unabhängigen Umweltverband.

Unvergessen bleiben sein Einsatz bei der Koordination des ersten Hessischen Volksbegehrens gegen den Bau der Startbahn 18 West am Frankfurter Flughafen und sein jahrzehntelanger friedlicher Widerstand gegen die Naturzerstörungen durch die Flughafenerweiterungen. Das Haus des Ehepaares Raiss war Treffpunkt des Widerstandes gegen den Flughafenausbau. Wer erschöpft aus dem Wald kam, fand dort Gelegenheit sich auszuruhen und Kraft zu tanken. Lange Zeit war hier auch das Materiallager der Burgerinitiativen.

Walter Raiss stand auch den BUND-Mitarbeiterinnen nicht nur jederzeit mit Rat, sondern besonders auch mit Tat bei den Umzügen der Landesgeschäftsstelle von Frankfurt-Sachsenhausen nach Mörfelden-Walldorf und von dort nach Frankfurt-Niederrad zur Seite, hatte stets ein offenes Ohr für jeden Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin und war immer sofort bereit zu helfen, wenn ein Problem anstand, das gelöst werden musste.

Für sein langjähriges, außergewöhnliches Engagement  auf Orts-, Kreis- und Landesverbandsebene wurde Walter Raiss von der Landesdelegiertenversammlung im Jahr 2003 zum Ehrenmitglied des Landesverbandes ernannt.

2009 erhielten Walter und Käte Raiss für ihr bürgerschaftliches Engagement das Bundesverdienstkreuz. Der damalige Landrat des Kreises Groß-Gerau würdigte sie bei der Verleihungsfeier zurecht als „Vorbilder für bürgerschaftliches Engagement, demokratischen Geist und friedliches Miteinander.”

Im Jahr 2010 verlieh der BUND Walter und Käte Raiss den Eduard-Bernhard-Preis, mit dem der Landesverband langjährig aktive Mitglieder auszeichnet, die wie das Ehepaar Raiss nach dem Motto handeln: „Niemals aufgeben und sich weiter engagieren.”

Seiner Frau Käte und seinem Sohn Ulrich gilt unser Mitgefühl. 

Wir trauern um einen großartigen Menschen und werden Walter Raiss immer ein ehrendes Andenken bewahren.

Für den Landesvorstand
Jörg Nitsch und Herwig Winter

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Michael Rothkegel und Thomas Norgall
 

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