Die Wildkatzenerfassung, die der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Zusammenarbeit mit dem Forstamt Weilrod und der Stadt Butzbach seit Anfang Februar 2020 im Butzbacher Wald durchführte, ist beendet. Die Aktiven des BUND Butzbach zeigen sich zufrieden: insgesamt elf Haarproben konnten von den sogenannten Lockstöcken abgesammelt werden. Ob diese nun tatsächlich alle von Wildkatzen stammen, wird die genetische Untersuchung der Haarwurzeln zeigen.
„Die Haarproben werden nun beim Forschungsinstitut Senckenberg für Wildtiergenetik in Gelnhausen analysiert“, erläutert Joachim Höller vom BUND Butzbach. „So kann zweifelsfrei festgestellt werden, ob sich tatsächlich eine Wildkatze, oder nicht doch ein anderes Tier am Stock gerieben hat.“ Die Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks lässt sogar die Identifizierung von verschiedenen Wildkatzen-Individuen zu. Auch Fragen nach der Herkunft der Tiere können anhand der Genetik geklärt werden. Die Chancen, Wildkatzen nachzuweisen, stehen auf jeden Fall nicht schlecht: Eine an einem Lockstock installierte Wildtierkamera fotografierte eine Katze, die verdächtig nach einer Wildkatze aussieht.
Es gibt bereits verschiedene Hinweise darauf, dass im Butzbacher Wald Wildkatzen leben. Ziel der Untersuchung ist es zu klären, ob und wie die Wildkatze diesen Randbereich des Taunus besiedelt und in wieweit Verbindungsstrukturen wie Hecken und Feldgehölze im Übergang zur Wetterau genutzt werden.
Möglich wird die Untersuchung durch den Gewinn bei der Umweltlotterie GENAU im Oktober 2019, bei der das Projekt für den Zusatzgewinn von 5.000 Euro ausgewählt wurde.
Hintergrundinformationen
In Hessen leben schätzungsweise wieder rund 1.000 Wildkatzen. Einst durch massive Bejagung fast ausgerottet, steht die Art heute unter strengem Artenschutz und kann sich langsam wieder ausbreiten. Seit 2004 engagiert sich der BUND daher im Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der gefährdeten Tiere und ihres Lebensraums. Das Ziel: die Wälder Deutschlands wieder miteinander zu verbinden. Diese Lebensraumvernetzung stützt die biologische Vielfalt und hilft nicht nur der Wildkatze, sondern auch vielen weiteren Waldbewohnern wie Rothirsch und Luchs.
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