Wer in den Wintermonaten Vorbereitungen für den Frühling treffen möchte, sollte schon jetzt an die Kinderstuben der heimischen Tiere denken, empfiehlt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Nicht nur viele Vogelarten, sondern auch Schlafmäuse wie der gefährdete Gartenschläfer und der Siebenschläfer, sind auf geschützte Orte wie Nistkästen für ihren Nachwuchs angewiesen. „Ältere Bäume mit Baumhöhlen oder dichte Hecken von Schlehen, Brombeeren oder Wildrosen bieten optimale Nistplätze“, erklärt Susanne Steib, Projektmanagerin beim BUND Landesverband Hessen. „Doch wenn diese Bäume noch zu klein sind oder ein Anpflanzen nicht möglich ist, kann man jetzt Nistkästen selbst bauen oder kaufen.“
Je nach Vogelart gibt es verschiedene Nistkastenformen und Größen der Einfluglöcher. Der BUND empfiehlt, nicht nur die typischen Meisenkästen zu wählen, sondern auch speziellere Nisthilfen für andere Vogelarten – oder auch für Gartenschläfer. Schlafmaus-Nistkästen unterscheiden sich deutlich sichtbar in der Bauart: Das Einstiegsloch befindet sich bei ihnen auf der Rückseite, die zum Baum gewandt ist. So können die kleinen Bewohner am Baumstamm entlang bis in die Kästen hineinklettern. Steib: „Besonders für Arten wie das Rotschwänzchen oder den gefährdeten Gartenschläfer sind Nistkästen eine gute Unterstützung. So kann man auch im eigenen Garten einen kleinen Beitrag für den Schutz der Artenvielfalt leisten.“
Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich Nistkästen einfach selbst bauen. Dafür bietet der BUND online verschiedene Bauanleitungen1. Alternativ können Nistkästen in Baumärkten oder dem BUNDladen erworben werden.
Beim Anbringen der Nisthilfe und weiterer Gartenarbeit empfiehlt der BUND bis auf den März zu warten, um überwinternde Tiere nicht zu stören. Die Kästen sollten dann vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und nach Osten oder Südosten angebracht werden. Sie sollten außerdem möglichst sicher vor Katzen, Mardern und Eichhörnchen hängen. Je nach Art des Nistkastens sollte er in mindestens zwei Metern Höhe angebracht werden.
1Bauanleitungen finden Sie hier:
Weitere Informationen
Der BUND, die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung setzen sich gemeinsam in ihrem Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ für den Schutz dieser gefährdeten Tierart ein. Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Natur und nukleare Sicherheit.
- Fertige Nistkästen beim BUNDladen Offizielle Projekt-Seite der Spurensuche Gartenschläfer
- Themenseite zum Gartenschläfer beim BUND Hessen
- Pressefotos vom Gartenschläfer
Rückfragen:
Susanne Steib, Projektmanagerin BUND Hessen | Tel.: 069 677 376 16