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Pressemitteilung

„Nur mit mehr Moos ist mehr los” – BUND begrüßt deutliche Steigerung der Haushaltsmittel für Naturschutz und Ökolandbau

21. September 2017 | Naturschutz, Landwirtschaft, Biologische Vielfalt

„Frühere Allerweltsarten wie Feldlerche, Kiebitz oder Grasfrosch werden von Jahr zu Jahr seltener und auch in Hessen findet das dramatische Insektensterben statt.”

Bienen (Foto: Niko Martin) Bienen (Foto: Niko Martin)  (Foto: Niko Martin)

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) begrüßt die heute von Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) vorgestellten Erhöhungen der Haushaltsmittel für Naturschutz und Öko-Landbau im Doppelhaushalt 2018/2019.

BUND-Vorstandssprecher Jörg Nitsch: „Wenn der dramatische Verlust der Artenvielfalt gestoppt und die Agrarwende vorangebracht werden sollen, dann geht das nur mit einer deutlichen Steigerung der Haushaltsmittel.”

Wichtig ist für den BUND, dass die massiven Defizite im Naturschutz verringert und konkrete Schutzmaßnahmen, die in den Pflege- und Bewirtschaftungsplänen von Schutzgebieten vorgeplant sind, nun auch umgesetzt werden können. Mehr Geld und ein verbessertes Zusammenspiel zwischen Landwirtschaft und Naturschutz wird z.B. im Feldhamsterschutz benötigt, wenn diese einst häufige Tierart vor dem Aussterben bewahrt werden soll.

Jörg Nitsch: „Das Artensterben schreitet auch in Hessen mit großen Schritten voran. Frühere Allerweltsarten wie Feldlerche, Kiebitz oder Grasfrosch werden von Jahr zu Jahr seltener und auch in Hessen findet das dramatische Insektensterben statt.”

Die von der Ministerin angekündigte Unterstützung der Gründung weiterer Landschaftspflegeverbände (LPV) in Hessen wird einen strukturellen Mangel in der Naturschutzarbeit beseitigen.

„Überall in Deutschland haben sich Landschaftspflegeverbände als wichtige lokale Motoren für die partnerschaftliche Umsetzung von Kommunen, Landwirten und Naturschutzverbänden bewährt und es ist überfällig, dass Hessen diese guten Erfahrungen aufgreift”, freut sich Jörg Nitsch.

Von großer Bedeutung ist auch die erfolgreiche Förderung des ökologischen Landbaus, die die Ministerin fortsetzen will.

Jörg Nitsch: „Die hessischen Landwirte brauchen eine Alternative zum Irrweg der industriellen Landwirtschaft, die für Mensch und Natur immer größere Probleme schafft und den meisten Bauern trotzdem kein Auskommen sichert.”

Nach Auffassung des BUND zeigen sich die Fehlentwicklungen der konventionellen Landwirtschaft immer drastischer und werden damit auch immer klarer erkennbar. Großflächig eingesetzte Gifte wie Glyphosat und Neonikotinoide können beim Menschen Krebs auslösen und vernichten auf großer Fläche Tiere und Pflanzen. Die Massentierhaltung wird heute von der Bevölkerung abgelehnt, weil sie in der Regel nicht mit dem Tierschutz zu vereinbaren ist. Fast immer ist die Landwirtschaft für zu hohe Nitratgehalte im Grundwasser verantwortlich. Nach Angaben des Umweltbundeamtes (UBA) weisen über 27 % der Grundwasserkörper heute schon zu hohe Nitratgehalte auf. Wenn die Nitrateinträge dort nicht bald sinken, werden nach Auffassung des UBA die betroffenen Wasserversorger zu teuren Aufbereitungsmethoden greifen müssen, um das Rohwasser von Nitrat zu reinigen, so dass dies die Trinkwasserkosten um 55 bis 76 Cent pro Kubikmeter bzw. um 32 bis 45 Prozent erhöhen könnte.
 

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