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Pressemitteilung

3. Hessischer Klimaempfang – BUND kritisiert mangelhafte Klimaschutzpolitik in Hessen

26. April 2013 | Klimawandel

Gerade aus Klimaschutzgründen muss die Energiewende in Hessen deutlich forciert werden. Insbesondere sind dringend schnell umsetzbare Maßnahmen und Förderprogramme erforderlich, um den Energieverbrauch deutlich zu senken.

Energiebedingte CO2-Emissionen in Hessen von 1990 bis 2010 mit Trend bis 2020 (Grafik: Niko Martin / Herwig Winter) (Basis ist die Abbildung „Entwicklung der energiebedingten CO2-Emissionen in Hessen und in Deutschland von 1990 bis 2010” im Bericht zu den CO2-Emissionen in Hessen, Bilanzjahr 2010, erstellt vom Hess. Statistischen Landesamt und dem Hess. Landesamt für Umwelt und Geologie, März 2013) Energiebedingte CO2-Emissionen in Hessen von 1990 bis 2010 mit Trend bis 2020 (Grafik: Niko Martin / Herwig Winter) (Basis ist die Abbildung „Entwicklung der energiebedingten CO2-Emissionen in Hessen und in Deutschland von 1990 bis 2010” im Bericht zu den CO2-Emissionen in Hessen, Bilanzjahr 2010, erstellt vom Hess. Statistischen Landesamt und dem Hess. Landesamt für Umwelt und Geologie, März 2013)

Anlässlich des 3. Hessischen Klimaempfangs kritisiert der BUND Landesverband Hessen e.V. die mangelhaften Klimaschutzbemühungen der Landesregierung.

Herwig Winter: „Wenn Umweltministerin Lucia Puttrich stolz verkündet, dass die hessische Treibhausgasbilanz seit Jahren einen steten Abwärtstrend zeige, dann ist das nur die halbe Wahrheit.”

Im aktuellen „Bericht zu den CO2-Emissionen in Hessen- Bilanzjahr 2010”, erstellt vom Hessischen Statistischen Landesamt heißt es: „Im Jahr 2010 wurden in Hessen energiebedingt – ohne Berücksichtigung des internationalen Luftverkehrs – insgesamt 38,3 Mill. t CO2 emittiert. Gegenüber 2009 stieg der CO2-Ausstoß um 770 000 t (+ 2,0 %).” Gegenüber dem Jahr 1990 sanken laut Hessischem Statistischen Landesamt die CO2-Emissionen um rund rund 4,0 Mill. t CO2; das ist ein Rückgang um 9,5 %.

Herwig Winter: „Die Landesregierung hat sich in der Hessischen Nachhaltigkeitsstrategie verpflichtet, die CO2-Emissionen in Hessen bis zum Jahr 2020 gegenüber dem Jahr 1990 um 40% zu senken. Wenn bis 2010 gerade einmal knapp 10% Reduktion erreicht werden konnten, dann frage ich mich, mit welchen Maßnahmen die fehlenden 30% Reduktion in den noch verbleibenden 7 Jahren erreicht werden sollen.”

Der BUND stimmt zwar Ministerin Puttrichs Aussage zu: „Die Abkehr von fossilen Energieträgern ist praktizierter Klimaschutz”. Allerdings zeigt der Bericht zu den CO2-Emissionen auch, dass der hessische Energiesektor 2010 rund 9,5 Mill. t CO2 verursacht hat. Die Emissionen des Energiesektors legten im Vergleich zu 1990 um 2,8 Mill. t oder 42 % zu.

Herwig Winter: „Gerade aus Klimaschutzgründen muss die Energiewende in Hessen deutlich forciert werden. Insbesondere sind dringend schnell umsetzbare Maßnahmen und Förderprogramme erforderlich, um den Energieverbrauch deutlich zu senken.”

Der BUND fordert u. a. eine Stromeinsparkampagne für Haushalte und Gewerbe mit besonderer Berücksichtigung von Haushalten mit geringem Einkommen, insbesondere mit Prämien zum Austausch ineffizienter Anwendungen gegen hocheffiziente Geräte; eine flächendeckende Ermittlung von KWK-Potentialen jeglicher Größe mit gezieltem Beratungsangebot für Hauseigentümer, Gewerbe, Dienstleistung; eine hessenweite Informations- und Beratungsaktion mit dem Handwerk zur Gebäudemodernisierung mit Wärmedämmung, Lüftungsanlagen, solarthermischer Heizung sowie die gezielte Gründung von Energieagenturen / Energieberatungsstellen in allen Landkreisen bzw. Regionen, wo es diese noch nicht gibt.

Herwig Winter: „Besonders kritisiere ich die Landesregierung, weil sie es bislang sträflich versäumt hat, sich damit zu befassen, wie auch der Verkehrssektor zum Klimaschutzziel beitragen kann. Auch wenn die CO2-Emissionen im Verkehrssektor gegenüber 1990 um rund 9% gesunken sind, ist dies bei weitem nicht ausreichend für einen wirkungsvollen Klimaschutz. So wichtig die Energiewende ist, so nötig ist auch eine Verkehrswende in Hessen. Wir fordern die Landesregierung auf, einen Verkehrswendegipfel einzuberufen.”

Laut Hessischem Statistischem Landesamt erreichte 2010 mit 34 % der Verkehrssektor den höchsten Anteil an den CO2-Emissionen. 95 % der gesamten inländischen Verkehrsemissionen kamen danach 2010 aus dem Straßenverkehr.
 

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