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Haussperling: Männchen (Foto: Herwig Winter)

Ältester Kulturfolger: Der Haussperling

Der Haussperling (Passer domesticus) schätzt die Umgebung des Menschen schon seit rund 10.000 Jahren. Sowohl sein deutscher als auch sein wissenschaftlicher Name legen dafür ein beredtes Zeugnis ab. Ursprünglich in Europa und Asien zuhause, ist er durch absichtliche und unabsichtliche Verbreitung durch den Menschen mittlerweile auf der ganzen Welt anzutreffen mit Ausnahme der tropischen Regionen. Mit geschätzten 500 Millionen Individuen ist er der häufigste Vogel weltweit. Dennoch wurde er nach starken Bestandseinbrüchen in Europa in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in die Vorwarnliste bedrohter Arten aufgenommen. 

Haussperling: Männchen (Foto: Herwig Winter) Haussperling: Männchen (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Männchen und Weibchen deutlich unterschiedlich gefärbt

Im Gegensatz zum Feldsperling, bei dem sich Männchen und Weibchen im Federkleid kaum unterscheiden, ist beim Haussperling das Männchen mit schwarzer Kehle und ebensolchem Brustlatz, grauem Scheitel über kastanienbraunem Nacken und weißen Wangen, braunem Rücken und Flügeln mit schwarzen Längsstreifen und einer weißen Flügelbinde deutlich auffälliger gefärbt als das Weibchen, das zwar eine ähnliche, wenn auch weniger ausgeprägte Flügelzeichnung aufweist, sich aber ansonsten eher durch ein einheitliches Graubraun auszeichnet. 

Meist Untermieter in Altbauten

Der Haussperling baut seine Nester fast immer irgendwo in Ritzen und Spalten von Häusern. Im Gegensatz zum Feldsperling, der während der Brutzeit nicht gesellig ist, kann man die Nester von Haussperlingen durchaus nahe beieinander unter den Dachziegeln eines Altbaus finden.

Je nach Nahrungsangebot und Witterung macht der Haussperling zwei bis drei Bruten im Jahr; das Gelege besteht aus vier bis sechs Eiern, Brut und Jungenaufzucht dauern je ungefähr zwei Wochen. Der zahlreiche Nachwuchs ist auch dringend erforderlich, denn viele Bruten werden das Opfer von Nesträubern wie Katzen und Mardern. Auch die Altvögel und vor allem die gerade flüggen, unerfahrenen Jungen werden von Greifvögeln wie Baumfalke und Sperber geschlagen. Sogar Turmfalken und Schleiereulen, die eigentlich eher Mäusejäger sind, verlegen ihr Beutespektrum manchmal vermehrt auf Sperlinge. 

Haussperling (Foto: Herwig Winter) Haussperling (Foto: Herwig Winter)  (Foto: Herwig Winter)

Vom Vegetarier zum Insektenfresser

Der Haussperling ist das Jahr über ein Vegetarier, der sich von Sämereien aller Art ernährt und dabei auch Getreide auf seinem Speiseplan hat. Er bildet dann oftmals große Schwärme zusammen mit anderen Arten, insbesondere natürlich mit dem Feldsperling.

Kein Wunder also, wenn unsere Vorfahren nicht gut auf ihn zu sprechen waren. Denn wenn ein Schwarm Spatzen in ein Getreidefeld einfiel, konnte die Ernte schon erheblichen Schaden nehmen. In der Zeit der Jungenaufzucht dagegen ist der Haussperling ein Insektenjäger, der selbst vor vergleichsweise großer Beute wie Heuschrecken nicht Halt macht. Geschickt trennt er einer gefangenen Heuschrecke mit seinem kräftigen Körnerfresserschnabel Flügel und Sprungbeine ab, so dass sie ihm nicht mehr entwischen kann, um sie dann an seine Jungen zu verfüttern. 

Mehr Artenportraits?

Herwig Winter freut sich über Rückmeldung: Falls Sie sich ein Portrait zu einer speziellen Tier- oder Pflanzenart wünschen, können Sie das Herwig Winter gerne mitteilen. Vielleicht ein Tier mit Q? – Sie erreichen ihn unter herwig.winter(at)bund.net.  

Bildverwendung

Die Fotografien von Herwig Winter dürfen unter Angabe von „(Foto: Herwig Winter)“ zu nicht‑kommerziellen Zwecken verwendet – allerdings nicht auf anderen Internetseiten veröffentlicht werden. Andere Verwendungszwecke müssen mit Herwig Winter abgesprochen werden. 

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(Grafik: Titelbild BUNDmagazin 1/2010: Uli Staiger/die lichtgestalten; Aras: Andy & Gill Swash (WorldWildlifeImages.com), Krabben: IUCN/Gabriel Davila, Wildkatze: Thomas Stephan)

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